Startschuss für Online-Börsespiel
Die Rendite: 50 Prozent. Das Erfolgsgeheimnis: "Die Blinde-Huhn-Taktik", sagt Lisa Krempler. Die Psychologie-Studentin gewann im Vorjahr das Börsespiel der Raiffeisenbank. Aus 36.000 Euro Startkapital wurden am Ende rund 55.000 Euro. Ein beachtlicher Gewinn. Die erfolgbringende Strategie war simpel, sagt Krempler: "Ich habe auf Aktien gesetzt, die im Keller waren, weil ich mir gedacht habe, vielleicht erholen sie sich wieder. Wirklich ausgekannt habe ich mich nicht. Ich habe auch privat kein Aktien-Depot. Dass meine Aktien dann wirklich wieder gestiegen sind, war Glück. "
Anstieg
Als besonderer Glücksfall entpuppte sich die Aktie des US-Elektroriesen Nvidia, der Grafikkarten und PC-Chipsätze herstellt. Kurz vor Ende des Börsenspiels legte Nvidia einen Rechtsstreit mit Konkurrent Intel bei - was der Aktie kurzfristig einen sprunghaften Anstieg um mehr als 100 Prozent bescherte. Und gleichzeitig Krempler, die ein Drittel ihres Kapitals bei Nvidia angelegt hatte, den Sieg beim Börsespiel.
Abstieg
Wie schnell es an der Börse auch wieder nach unten gehen kann, sah Krempler dann kurz nach dem Ende des Börsenspiels: "Man konnte das Depot auch nachher noch weiter beobachten - meines hat gleich eine ziemliche Talfahrt hingelegt."
Was die Studentin beim virtuellen Spekulieren gelernt hat? "Ich hatte schon in den Jahren zuvor mitgemacht und teilweise Sachen wieder verkauft, wenn es nicht gut lief. Vergangenes Jahr gab's keine Panikverkäufe - ich bin drin geblieben, auch wenn es gerade schlecht gelaufen ist, das hat am Ende funktioniert."
Gewinn
Ihr Lohn: 2000 Euro (die nicht an der Börse investiert wurden, sondern noch immer in der Urlaubskasse warten) - und ein Treffen mit Herbert Stepic, Chef der Raiffeisen Bank International. "Das war sehr interessant, weil ich einen Einblick bekommen habe in eine Welt, die ich sonst nicht kenne", sagt Krempler. Sie durfte dabei sein, als Stepic ein Interview gab, danach gab's ein persönliches Gespräch. "Sehr spannend", sagt Krempler, "beruflich ist die Bankenwelt aber noch immer nichts für mich."
Mit virtuellem Geld möchte Krempler aber noch einen Versuch wagen: "Ich werde heuer auf jeden Fall noch einmal mitmachen. Der Sieg im Vorjahr hat die Motivation geweckt."
So funktioniert das Raiffeisen-Börsespiel
Startschuss ist am 3. Oktober - Schlusspfiff nach vier Monaten mit den Schlusskursen des 31. Jänner 2012. Mitmachen können Studenten an österreichischen Universitäten und Fachhochschulen bis zum 30. Lebensjahr. Die Anmeldung zum Spiel bzw. die Depoteröffnung ist von Oktober bis November möglich.
Jeder Student erhält ein Depot mit einem virtuellen Startkapital von Euro 36.000,-. Mit diesem Startkapital können über das Depot Kauf-/Verkauf-Orders für Wertpapiere abgegeben werden. Handelbar sind Aktien (ATX, ATX Prime, DAX 30, MDAX, SDAX, TECDAX, NASDAQ 100, Dow Jones, Euro Stoxx 50), Fonds der RCM und Indexzertifikate der RCB. Die Handelszeiten orientieren sich an dem jeweiligen realen Börsenplatz.
Gesamtsieger ist der Teilnehmer mit der höchsten Depot-Performance am Ende der Laufzeit.
Als Hauptpreis gibt es beim diesjährigen Uni-Investor 2000 Euro für den Sieger, ein Meet & Greet mit Herbert Stepic (CEO Raiffeisen Bank International) sowie ein bezahltes Praktikum bei der RZB oder RBI inklusive einer Unterkunft für den Zeitraum eines Monats. Bis zum zehnten Platz gibt es Geldpreise.
Pro Monat wird ein Monatssieger ermittelt. Er gewinnt ein Treffen mit einem Vorstand eines börsennotierten Unternehmens.
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