Secondhand: Weitergeben, weiterlieben - warum das Problem des Handels gut für die Welt ist

Secondhand: Weitergeben, weiterlieben - warum das Problem des Handels gut für die Welt ist
Wird nicht mehr neu gekauft, sondern wiederverwertet, ist das gut für die Umwelt, aber nicht immer gut für den Handel.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Secondhand boomt, nicht nur, weil man der Weiterverwendung von Waren neue, liebevolle Begriffe gegeben hat: Preloved, Preowned und Vintage sind Ausdrücke, die nicht mehr nur den Sparzwang im Vordergrund haben, sondern für viele zu einer Lebenseinstellung und einem Hobby geworden sind. 

Bevor man neu kauft, schaut man auf der Plattform seines Vertrauens nach einem Gebrauchten – ist günstiger und schont die Ressourcen, ist also ein monetärer Vorteil und gut für die Welt, weil weniger Zeugs produziert werden muss.

Auf der anderen Seite machen Verkäufer ein nettes Spiel aus dem Verscherbeln von Waren: Foto machen, online stellen, Ding an den Käufer verschicken – es ist leicht wie nie, sich ein kleines Extrageld zu holen und Sachen loszuwerden, die daheim niemand mehr braucht.

Für den Handel ist das alles natürlich nur bedingt gut. Wenn etwa eine Firma Kinderräder produziert, die auf dem Preloved-Marktplatz (zu immer noch ziemlich hohen Preise) heiter gehandelt werden, sich also ein Neukauf nicht auszahlt, weil der Zweite-Hand-Marktplatz mit Ware übergeht, dann ist das für den Fahrradhersteller kein besonderes Glück.

Das Glück teilen sich die Vintage-Freunde beim Suchen und Finden von gebrauchten Dingen. Und die Erde, die ein bisschen aufatmen kann, wenn Sachen nicht neu produziert, sondern wiederverwendet werden.

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