Gesundschreibung für den Pflegeberuf

Gesundschreibung für den Pflegeberuf
Wie soll die Pflege noch genügend Arbeitskräfte finden, wenn sie oft nur in Zusammenhang mit Überarbeitung und fehlender Wertschätzung steht?
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Dass Medienberichte über die Pflege oft eine negative Konnotation haben, ist traurig. Zum einen, weil die dahinterliegenden Probleme leider wirklich existieren. Es also kein Krankschreiben eines Bereiches ist, sondern eine Zustandsbeschreibung, die uns zu Denken geben muss. 

Zum anderen, weil durch jeden negativen Bericht das Feld nochmals mehr in Verruf gerät. Wer soll sich in Zukunft, wenn sogar noch mehr Pflegekräfte gebraucht werden, für diese Arbeit entscheiden, wenn sie immer nur in Zusammenhang mit Unterbesetzung, Überarbeitung, unzureichender Bezahlung, wenig Anerkennung und belastender Tätigkeit dargestellt wird?

Die KURIER-Redakteurin hat die andere Seite gesehen – denn auch sie existiert. Sie war auf in einem Pflegekrankenhaus, in einem „Haus der Barmherzigkeit“, wo dem der Betreuungsschlüssel passt, das Umfeld schön ist, Leitung und Team offensichtlich gut zusammenarbeiten und es Zeit und Raum gibt, auf die Bedürfnisse der Bewohner einzugehen. 

Hier wurde deutlich, dass der Pflegeberuf unter guten Bedingungen immer noch herausfordernd ist, viel körperliche Kraft und psychische Stärke braucht, aber eben auch viel zurückgibt. Solche Idealbedingungen sind ein Auftrag: Nur so bleibt dieser, für unsere Gesellschaft so wichtige Bereich ein Arbeitsfeld, für das man sich mit Freude entscheiden kann.

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