Nach Erste-Abgang: Manager Andreas Bierwirth fliegt jetzt wieder
Erst Anfang Juni hat der langjährige Ex-Magenta-CEO den Job bei der Erste Group hingeworfen (der KURIER berichtete) - der Karriereweg als Banker und bei der Ersten bis in die Chefetage klappte nicht so, wie es ursprünglich geplant war.
Jetzt wird klar, wohin es Andreas Bierwirth in Zukunft zieht. Wie schon bei seinem Ausstieg aus der Erste Group angedeutet, geht er seiner großen Leidenschaft, der Fliegerei, nach und beteiligt sich an einer privaten Fluggesellschaft. Bierwirth wird dort Teilhaber und gleichzeitig den CEO-Posten übernehmen.
Zur Avcon Jet Gruppe
"Ich freue mich, dass ich als Mitgesellschafter und CEO zur Avcon Jet Gruppe wechseln werde", sagt Bierwirth im Gespräch. Seit mehr als zehn Jahren ist er dem Unternehmen schon verbunden - dort bereits als Pilot und Aufsichtsratsmitglied tätig. Bierwirth hat selbst alle Lizenzen, um Flugzeuge zu fliegen, bis hin zu großen Linienmaschinen.
Avcon Jet ist, laut Bierwirth, einer der größten Betriebsgesellschaften in Europa und operiert derzeit über 100 Flugzeuge. Dort wird Andreas Bierwirth mit 1. September nun Minderheitseigentümer, CEO und wird auch weiterhin als Pilot "zumindest einmal im Monat, hoffentlich öfters" fliegen.
Der ehemalige Telekom- (und Bank-) Manager Bierwirth wird aus guten Grund zur Fluglinie geholt: Die Avcon Jet Gruppe verfolgt große Expansionspläne, "wir werden das Unternehmen gemeinsam in eine neue Ära bringen", sagt Bierwirth. Heißt: Expansion in die USA und nach Dubai, wo der Bedarf an Privatflügen besonders hoch ist. Das Unternehmen operiere stark im Bereich der Geschäftsreiseflüge. Auch für dringende Transportflüge, etwa bei Organtransplantationen, würden Avcon Jets zum Einsatz kommen.
Zur neuen Ära gehöre auch, die Auflagen für Fluglinien in Sachen Umweltschutz stärker zu verfolgen. "Eines der wichtigsten Themen für die Zukunft ist klarerweise ESG. Es ist für uns ein Muss, unser Geschäft klimaneutral zu transformieren", sagt Bierwirth. "Gerade kleine Flugzeuge sollten zeitnah elektrisch werden", sagt Bierwirth.
Am 1. September geht es los. "Herausforderungen gibt es dabei viele. Denn jeder Flug ist individuell und bedarf einer perfekten Planung", erklärt Bierwirth.
Nebeneffekt des neuen Jobs: Andreas Bierwirth kann nun seine Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender bei Do&Co weiter behalten. In höherer Funktion bei der Erste Bank hätte er diesen Posten zurücklegen müssen.
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