Mehr als eine Kampagne
"Warum sollte ein Bewerber bei Ihnen arbeiten wollen und nicht woanders?", fragte Dieter Scharitzer ins Publikum. Mehr als 80 Personalberater, Personal- und Marketingmanager waren am Mittwochmorgen in den Kursalon Hübner zum KURIER Karrieren-Brunch gekommen. Der WU-Professor und Academic Director u. a. des Lehrgangs zum "Employer Brand Manager" an der WU Executive Academy sprach über Employer Branding, die Positionierung der Arbeitgebermarke.
Die Arbeitgebermarke gehöre genauso zum Corporate Branding wie die Unternehmensmarke und die Produktmarke, sagte Scharitzer. Ein Recruitingprojekt hier, eine Mitarbeiterkampagne da reichten nicht, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren: "Employer Branding ist eine strategische, nachhaltige Entscheidung und muss von den Vorständen mitgetragen werden". Über die Marke würden Unternehmenskultur und -identität gestärkt. Wichtig sei Authentizität: "Was der Arbeitgeber über seine Marke verspricht, will der Bewerber auch beim Recruiting erleben." Offene Kommunikation sei auch intern wesentlich: "Viele Unternehmen implementieren Intranet und Facebook für ihre Mitarbeiter, auf persönliche Kommunikation vergessen sie."
Um die Arbeitgebermarke zu positionieren, müssten Markenstruktur und Zielgruppen des Unternehmens klar definiert sein – "ist die Markenarbeit unsauber, braucht man mit Employer Branding gar nicht anzufangen." Das größte Problem der Unternehmen sei, "das Thema Employer Branding überhaupt auf strategischer Ebene zuzulassen." Oft sei der Leidensdruck im "War of Talents" einfach noch nicht groß genug.
Kommentare