Nein, Gott sei Dank nicht. Die frühe Ernte hat damit zu tun, dass es im Sommer sehr heiß war, was dem Kürbis an sich guttut. Die Landwirte schauen natürlich, ob die Kürbisse ausgereift sind und hellgelb oder orange leuchten.
Wie gehen Sie mit dem Klimawandel um?
Wir entwickeln unsere Kürbissorten weiter, damit sie hitze- und fäulnisresistenter sind. Alle zwei bis drei Jahre kommt eine neue, bessere Sorte auf den Markt. Parallel haben wir auch einen sogenannten Backsaatenkern entwickelt, der in der Backindustrie gebraucht wird. Er wird zwar aus dem steirischen Ölkürbis gezüchtet, hat aber jene Inhaltsstoffe, die für das Backen besser geeignet sind. Dieser Kern soll den Import aus China ersetzen.
Können Sie sich mit China auf dem österreichischen Markt messen?
China war bis jetzt im Vorteil. Ihr Kern stammt aus einem Speisekürbis. Das ist dort ein Abfallprodukt. Die Qualität von unserem Kern ist aber deutlich höher, auch vom Geschmack her. Jetzt geht es darum, den Ertrag anzuziehen, damit man mit den chinesischen Preisen mithalten kann und Kunden mit der Qualität und Regionalität des Produktes überzeugt
Wie lange forschen Sie schon an dem Thema?
Den steirischen Ölkürbis erforschen wir schon seit dreißig bis vierzig Jahren. Beim Backsaatenkern hat es zehn bis zwölf Jahre gebraucht, bis er marktreif und ertragsstabil war.
Sie setzen neuerdings auch eine neue Kürbiserntemaschine, den Taurus mit einer dreifach höheren Erntegeschwindigkeit, ein. Muss man in Ihrer Branche so innovativ sein?
Innovation schadet einer Branche nie. Gegenüber den anderen Mitbewerbern sind wir die einzigen, die die Möglichkeit haben die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken. Vom Saatgut weg bis zum Verkauf an den Konsumenten. Alles wird in der Alwera--Gruppe gemacht. Wir wollen Marktführer bleiben, deswegen braucht es Innovation. Etwa mit der Maschine. Durch den Klimawandel wird das Erntefenster immer kürzer und man muss schneller ernten. Dafür braucht es die entsprechende Technik. Stillstand bedeutet eigentlich immer Rückschritt. Es wird neue Herausforderungen und Themen geben. Man muss am Ball bleiben.
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