Karrieren-Tipp: Ein Jahr nach #MeToo prangern Frauen öfter an
Ein Jahr #MeToo: Was hat sich seither verändert? Klar ist: deutlich mehr Fälle als zuvor wurden in Österreich öffentlich gemacht. Und es wird mehr über das Thema gesprochen, was wichtig ist, um Sexismus am Arbeitsplatz zu enttabuisieren.
Bei den österreichischen Beratungsstellen wurden außerdem verstärkt Beschwerden eingebracht, etwa bei der Gleichbehandlungsanwaltschaft. Die Frauen zeigen Missstände am Arbeitsplatz öfter auf. „Im ersten Halbjahr 2017 wurden der Gleichbehandlungsanwaltschaft 104 Fälle sexueller Belästigung in der Arbeitswelt gemeldet. Im ersten Halbjahr 2018 waren es 172“, sagt Gleichbehandlungsanwältin Sabine Wagner-Steinrigl.
Häufiger komme es mittlerweile vor, dass mehrere Personen aus einem Unternehmen gemeinsam eine Beschwerde vorbringen. „Dabei geht es dann mehr um die vorhandenen Strukturen innerhalb der Firma als bei Einzelpersonen“, so Wagner-Steinrigl. Zum ersten Mal haben auch Zivildiener Beschwerden eingereicht, neu ist das auch im Bereich Kunst und Kultur. Viele Firmen schicken außerdem Führungskräfte, um sie zu schulen, wie sexueller Diskriminierung vorgebeugt werden kann.
Außerdem richten viele Unternehmen eigene Stellen zum Umgang mit sexueller Belästigung ein, wie zum Beispiel die Akademie des Österreichischen Films. Im Parlament wurde im September eine Clearingstelle zu sexueller Belästigung und Machtmissbrauch eingerichtet, zwei Psychotherapeuten stehen Betroffenen zur Seite. Wie viel sich tatsächlich im Umgang von Männern mit Frauen am Arbeitsplatz geändert hat, darüber gehen die Meinungen in diversen Studien jedoch auseinander.
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