Karriereklick erwünscht

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eCommerce-Experten sind heiße Ware: Was sie können müssen und wo sie es lernen

Wenige Klicks genügen. Zwei Drittel der Österreicher kaufen bereits online, wie eine Studie des Handelsverbands zeigt. Die Übermacht von Internet-Versandhändlern wie Amazon lässt auch traditionelle Handelskonzerne und Einzelhändler das World Wide Web erobern. Der Elektronikkonzern Mediamarkt/Saturn will den Online-Handel forcieren, die Drogeriekette Bipa und die Supermarktkette Billa beliefern ihre Kunden über einen Onlineshop – und bauen weiter aus. Dazu würden neue Mitarbeiter mit entsprechendem Know-how benötigt, sagt Ines Schurin, Pressesprecherin des REWE-Konzerns (u. a. Billa, Bipa) in Österreich. Wie hoch der Bedarf künftig sein wird, kann Schurin zwar nicht beziffern, Tatsache ist aber: Experten für den Onlinehandel sind noch rar. „Viele Unternehmen finden keine Spezialisten für eCommerce“, sagt Jan Radanitsch, Geschäftsführer der Smarter Ecommerce GmbH, die Unternehmen zum Online-Handel berät. „Die weni-gen, die es gibt, kommen aus anderen Geschäftsbereichen und sind Autodidakten.“ Neben Spezialisten vermisst er in den Unternehmen strategische Entscheidungen für das Thema eCommerce – „weil das Wissen fehlt, was der Onlinehandel zum Gesamtkonzept beitragen kann“.

Was man können muss

Auch Harald Gutschi, stellvertretender Leiter der Plattform Versandhandel im Handelsverband und Sprecher der Geschäftsführung der Otto-Gruppe, ortet einen „extremen Bedarf an jungen Leuten mit digitalen Kenntnissen“. Es gebe zwar bereits junge FH-Absolventen, die sich mit dem Thema auseinandergesetzt hätten, der Bedarf an solchen Mitarbeitern würde im Handel allerdings enorm steigen, denn: „In Zukunft ist es so: Every Business is a Digital Business.“ Die Stationärhändler müssten online gehen, um profitabel zu bleiben.

Die erforderlichen Fähigkeiten im Online-Handel sind vielfältig. Gesucht werden laut Gutschi drei Sorten von Mitarbeitern: „Erstens jene, die technologisch denken und entsprechende Geschäftskonzepte für die Kunden umsetzen.“ Zweitens Mitarbeiter, die im Online-Marketing firm seien. Drittens: „Shop Manager, die Onlineshops einrichten und betreuen.“ Auch die Führungsriegen müssten ihre Kompetenzen erweitern: „Die Unternehmen brauchen Game Breaker, die die Spielregeln im Unternehmen verändern und dafür Mitarbeiter gewinnen.“ Neben Know-how in Technik, Logistik und Marketing bräuchten die Experten laut Jan Radanitsch vor allem eines: „strategische Denke“. Um die Nachfrage an solchen Mitarbeitern zu stillen, hat er den interdisziplinären Diplomlehrgang „eCommerce-Manager“ konzipiert, der ab Herbst 2014 an der Werbe-Akademie des WIFI Wien angeboten wird und den er leiten wird.
Eine Berufsgruppe wird laut Harald Gutschi übrigens in drei bis fünf Jahren händeringend gesucht: Business Analysts, die Kundendaten der Online-Shops interpretieren. „Doch dafür gibt es noch keine Ausbildungen.“

eCommerce-Manager: Die Werbeakademie des WIFI Wien bildet in zwei Semestern zum eCommerce-Manager aus. Absolventen des Diplom-Lehrgangs können einen Onlineshop strategisch planen, aufbauen und koordinieren und sind mit Warenwirtschaft und Logistik vertraut. Angestellte und Unternehmer der Handelsbranche können sich ab sofort bis 27. 8. 2014 bewerben. Infoabend: 5. Juni, 18 Uhr, an der Werbe-Akademie des WIFI Wien. werbeakademie.at/e_commerce

Electronic Business: Das Bachelor-Studium „Marketing and Electronic Business“ setzt Schwerpunkte auf eMarketing, eCommerce, IT, Betriebswirtschaft und Management. Bewerbungen sind bis 30. Juni möglich. www.fh-ooe.at/meb

Informationsmanagement: An der FH Joanneum in Graz bietet das Bachelor-Studium „Informationsmanagement“ Wissen zum Design digitaler Medien und zur mobilen Kommunikation, zu Apps, Prozessmanagement und eBusiness. Bewerbungsfrist: 5. Juni. Infos unter
www.fh-joanneum.at

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