Ist Herbst die Zeit, um eine Gehaltserhöhung anzusprechen?

Ist Herbst die Zeit, um eine Gehaltserhöhung anzusprechen?
Johann Halmdienst, Abteilungsleiter in der Personalvermittlungsagentur Hays in Wien, hat die Antwort.

KURIER: Mit Blick auf die nun startende Herbstlohnrunde: ein guter Zeitpunkt, um selbst eine Lohnerhöhung anzusprechen?

Johann Halmdienst: Eine individuelle Gehalts- erhöhung abseits der KV-Verhandlungen besprechen Sie besser im Jahres- Mitarbeiter- gespräch. Dort haben Sie anhand der hoffentlich erreichten Ziele sowie der Vereinbarungen für Ihre nächsten Aufgaben und Karriereschritte, die Argumente gleich bei der Hand. Sollte dieses Format in der Firma nicht institutionalisiert sein, was bei kleineren Betrieben vorkommen kann, können Sie das vom Vorgesetzten einfordern.

In welchen Abständen kann man über sein Gehalt verhandeln?

Wenn man eine Position innehat, in der festgelegte Ziele verfolgt werden müssen und man messbaren Einfluss auf die Unternehmensentwicklung hat, sollte man jährlich über sein Gehalt sprechen. Je weniger sich Aufgaben verändern, desto schwieriger wird es. Allzu lange warten sollte man aber nicht.

Mit welchen Argumenten überzeugt man den Arbeitgeber?

Fakten, Fakten, Fakten. Da wo es möglich und sinnvoll ist, auch anhand von Kriterien argumentieren, wie höherer Umsatz, geringere Kosten, niedrigere Fluktuation unter Mitarbeitern oder Abbau von Überstunden. Eben alles, was in Richtung Fakten geht. Weniger schlagend sind private Gründe, wie zum Beispiel Kinder.

Welche Rolle spielen private Weiterbildungen bei einer Gehaltserhöhung?

Weiterbildungen machen viele, um den persönlichen Wert am Arbeitsmarkt zu steigern und Neues zu lernen – das ist der Part, den man dem Chef schlecht in Rechnung stellen kann. In Verbindung mit einem konkreten Nutzen für das Unternehmen, etwa weil man mit neuem Wissen für mehr Aufgabengebiete einsetzbar ist, können sie zu einem Gehaltsplus führen.

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