In den Startlöchern
Melanie Ruff ist das beste Beispiel dafür, was aus einer zündenden Idee in Kombination mit entsprechender Unterstützung werden kann. Vor einem Jahr hat sie gemeinsam mit Simone Melda im Rahmen des Jungunternehmertages das Unternehmen „Ruffboards“ gegründet, das Longboards aus alten Snowboards herstellt. Jedes Stück ist ein Unikat, die Kunden können ihre eigenen ausrangierten Boards umarbeiten lassen. Gefertigt werden die Sportgeräte von ehemaligen Sträflingen in Zusammenarbeit mit dem Verein „Neustart“. Beim diesjährigen Jungunternehmertag erzählte Ruff am Podium von ihren eigenen Anfängen und kündigt eine Ausweitung der Produktpalette an.
Chiwa Media
Auch das Unternehmen Chiwa Media war am 29. Oktober beim Jungunternehmertag vertreten. Gründer und Geschäftsführer Michael Hofbauer hat bereits während des Studiums ein Softwareunternehmen gegründet und erste Kundenbeziehungen aufgebaut. Heute steht er einer Gruppe von Unternehmen vor, spezialisiert auf Software, Videoproduktionen und Multimedia. „Eine App für Jungunternehmer haben wir gerade verkauft,“, schildert Hofbauer. Das Unternehmen entwickelt auch Weiterbildungs-Tools. Die App, die jungen Menschen helfen soll, ihr Englisch zu verbessern, verkauft das Unternehmen hauptsächlich in Entwicklungsländer. Warum eine so florierende Unternehmensgruppe bei einem Jungunternehmertag vertreten ist? „Wir fühlen uns selbst jung und finden es toll, uns hier zu präsentieren“, sagt der Chiwa-Media-Geschäftsführer.
Rund 2000 Besucher
Der Jungunternehmertag wird jedes Jahr im Herbst von der Wirtschaftskammer Wien, der Jungen Wirtschaft Wien und der Wirtschaftsagentur Wien veranstaltet. Rund 2000 Jungunternehmer und Gründer erhalten hier wichtige Informationen über die Selbstständigkeit und holen sich Tipps für die Umsetzung ihrer Geschäftsidee: Vom Businessplan, über Finanzierungsplänen bis hin zum Webauftritt. Sogar das Gründen eines Unternehmens ist im Rahmen der Messe möglich.
Besonders viel Andrang herrschte auch heuer wieder beim Gründerservice der Wirtschaftskammer (WKO). Auch die Vorträge und Diskussionsveranstaltungen stießen auf großes Interesse. Michael Ploberger etwa erzählte von seinen Erfahrungen bei der Gründung des Gourmetlieferservices „HeimSchmecker“.
Die Kommunikationsfachfrau und diplomierte Mediendesignerin Natascha-Simone Paul ist gerade dabei, sich selbstständig zu machen. Den Jungunternehmertags hat sie besucht, um zu erfahren, welche Formulare sie für die Unternehmensgründung braucht.
Paul hat die Karenz genutzt, um sich im AMS-Unternehmensgründerprogramm auf die Selbstständigkeit vorzubereiten. „Ich kann das nur jedem empfehlen. Ich habe viele Seminare besucht und mir wurde sogar ein persönlicher Coach zur Seite gestellt.“ Sie freut sich auf den Start der eigenen Firma, ist sich aber auch bewusst, dass dies eine schwierige Aufgabe ist, die auch ein gewisses Risiko darstellt.
Die gebürtige Kärntnerin war zehn Jahre lang bei einer Wiener Kommunikationsagentur tätig und hat entsprechende Erfahrungen gesammelt. Diese sollen im neuen Unternehmen „fraupaul“ umgesetzt werden.
Kommentare