Weniger ist weniger: Kann grünes Wachstum wirklich funktionieren?
Der Green Deal kommt mit CO2-Vorgaben, Reduktionen, Bürokratie, will die komplette Transformation, um die Klimaziele zu erreichen. Das ist richtig, notwendig – und einschneidend zugleich. Und es tangiert die Wirtschaft enorm, wie man täglich verfolgen kann. Die Umstellung kostet den Unternehmen viel Geld, die neuen Produkte, wie etwa E-Autos, werden von den Konsumenten nicht so einfach angenommen.
Manche Wirtschaftsforscher sehen in der Umstellung der Wirtschaft Wachstumschancen, andere die bittere Realität, dass grünes Wachstum womöglich ein Wunschtraum bleibt.
Eine britische Studie (Autoren J. Hickel, J. Vogel) hat dazu 36 Industriestaaten analysiert, mit dem Ergebnis: keinem Staat ist es gelungen, seinen CO2-Ausstoß schnell genug zu reduzieren und gleichzeitig sein Bruttoinlandsprodukt zu steigern. Reduktion und Wachstum gehen schlecht zusammen, das sagt einem eigentlich der Hausverstand.
Die Alternative? Statt auf Wirtschaftswachstum um jeden Preis zu setzen, sollten Wachstumsziele überdacht werden. Müsste man ein Modell finden, in dem in gewissen Bereichen bezielt reduziert wird. Es gibt Sektoren, die die Menschen brauchen, aber andere, in denen weniger auch okay ist. Das zu definieren, wird schwierig, weil es Verzicht bedeutet. Aber ohne den wird die Planetenrettung nicht gelingen.
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