Geld aus anderen Quellen

Nicht nur Banken machen Geld locker: Die beliebtesten alternativen Finanzierungsformen.
Start-ups, EPU und Kreative müssen die Finanzierung nicht auf die lange Bank schieben.

Sein VW-Bus musste daran glauben. Sonst hätte Steve Jobs seinen ersten Auftrag nicht abwickeln können. Als eine lokale Firma 25 Stück des Apple I wollte, musste er seinen geliebten Bus kurzerhand verkaufen.

Um ihr Unternehmen ins Laufen zu bringen, benötigen Unternehmer vor allem eines: Bares. Das ist nicht einfach aufzutreiben. Laut der Jungen Wirtschaft geben Banken kaum noch Geld für Gründungen her. Die Junge Wirtschaft fordert ebenso wie die Partei NEOS Verbesserungen in Sachen Finanzierung für Unternehmen – wie die Erhöhung der Prospektpflicht und Erleichterungen beim Crowdfunding.

Doch bestehende Finanzierungsmöglichkeiten werden nicht immer ausgeschöpft. So hat beispielsweise die Wirtschaftsagentur der Stadt Wien für 2015 insgesamt 40 Millionen Euro für Unternehmen im Fördertopf. Diese und andere Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmer haben wir hier zusammengestellt:

Für Start-ups

Die Kunden von Morgen sammeln das Startkapital. Crowdfunding bzw. Crowdinvesting hat sich bereits für einige österreichische Start-ups bestens bewährt – das Crowdinvesting-Volumen in Österreich hat sich von 2013 auf 2014 vervierfacht. Während beim Funding Privatpersonen kleinere Geldbeträge zwecks der Freude an der Geschäftsidee spenden, erhalten sie beim Investing auch eine Beteiligung am Unternehmen in Form von Genussscheinen – und die Aussicht auf Rendite. Letzteres ist auf www.conda.eu (neu mit Deutschland und Schweiz), www.greenrocket.com und 1000x1000.at möglich, auf der neuen Crowdfunding-Plattform der BAWAG P.S.K. auf www.crowdfunding.at erhält man Geldspenden. Übrigens vergibt die Stadt Wien erstmals den Vienna Start-up Award – Einreichungen sind für Start-ups und KMU bis 18. März möglich. Infos auf www.wirtschaftsagentur.at/startupaward. Mit dem aws Start-up-Scheck erhalten Gründer 1000 Euro für erste Investitionen. www.awsg.at

Für Einzelunternehmer

Für den ersten Mitarbeiter gibt es eine AMS-Förderung: ein Viertel des laufenden Bruttoentgelts wird als Beihilfe für ein Jahr ausbezahlt. Das Arbeitsverhältnis muss länger als zwei Monate bestehen.

Für Kreative

creative_pioneer, creative_project und creative_tomarket der Wiener Wirtschaftsagentur fördern Kreativfirmen mit je max. 50.000 Euro bei Gründung, Marketing und Produktentwicklung. Einreichungen bis 30. 11. 2015.

KMU

Betriebe in der Sachgüterproduktion oder Dienstleistung erhalten von der Wirtschaftsagentur für die Umsetzung neuer Produkte maximal 100.000 Euro pro Projekt. Die Mindestprojektgröße muss bei kleinen Firmen 15.000 Euro betragen, bei anderen mindestens 100.000 Euro. Gründer erhalten einen Bonus von 5000 Euro. Für den Sprung ins Ausland gibt es für KMU, die seit einem Jahr bestehen, mit dem Förderprogramm "Internationalisierung Fokus" bis zu 50.000 Euro (Mindestprojektgröße: 20.000 Euro). Für internationale Messeauftritte sind 10.000 Euro pro Jahr zu holen.

Für Innovative

Gründer sowie kleine und mittlere Unternehmen können ihre Innovationen mit bis zu 250.000 Euro von der Wirtschaftsagentur fördern lassen. Einen Bonus für 10.000 Euro gibt es, wenn das Projekt von einer Frau geleitet wird.

Social Entrepreneurs

Von 1. Juni bis 15. September 2015 können sich Wiener Social Entrepreneurs bei der Wirtschaftsagentur um eine Förderung von bis zu 200.000 Euro bewerben. Gründer und Frauenprojekte erhalten einen Bonus von je 5000 Euro.

Info: www.gruenderservice.at (Infos zu alternativer Finanzierung wie Mezzaninkapital, Factoring), wirtschaftsagentur.at, www.wko.at (österreichweite Förderdatenbank unter: Förderungen)

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