Doch für einen Spitzenverdiener fehlen da noch ein paar Tausender, weiß die Gehaltsexpertin und verweist dabei auf Berechnungen der OECD und des Momentum Instituts. „Bei allen Definitionen sieht man: Ab 60.000 Euro brutto pro Jahr geht es einem gut“, sagt sie. „Dann gehört man zur Oberschicht.“
Anders ausgedrückt: Verdienen 75 Prozent weniger als man selbst, wäre man subjektiv betrachtet ein Topverdiener, so Ernst. Das deckt sich mit dem Stepstone-Gehaltsreport. Dieser belegt, dass die oberen 25 Prozent in Österreich ein Median-Einkommen von 66.333 Euro brutto pro Jahr haben. Reich ist man deshalb noch nicht – das fängt bei 100.000 Euro brutto im Jahr an, so Ernst. Laut Statistik Austria würden nur zehn Prozent der Menschen in Österreich über 48.000 Euro netto im Jahr verdienen, ergänzt Ernst: „Das ist eine relevante Größe, wenn man wissen möchte, ob man zu den Topverdienern zählt."
Ist man Geschäftsführer oder Führungskraft in einem großen Konzern, sind sogar 150.000 Euro pro Jahr realistisch, ergänzt der Gehaltsexperte Conrad Pramböck. „Das ist für Leute, die sich anstrengen, Leistung bringen und über 20 Jahre Berufserfahrung haben, machbar.“ Und für jene, die fünf essenzielle Punkte berücksichtigen.
Der Fünf-Punkte-Plan
Eine nüchterne Finanzplanung (1) im Leben wäre die Grundvoraussetzung, um einmal finanziell weit oben anzukommen, sagt Martina Ernst. Blauäugig durch die Karriere gehen, würde oftmals nicht ausreichen, auch wenn Ausnahmen die Regel bestätigen.
Weiters: Netzwerken (2) hilft immer, so die Expertin. Denn so trifft man frühzeitig Mentorinnen und Mentoren, die einem zeigen, worauf es im Berufsleben ankommt. Da es im Job auch immer um ein Miteinander gehe, brauche es zusätzlich Empathie (3). Nicht zuletzt auch für die Gehaltsverhandlung (4), in die man sich wohl oder übel begeben wird müssen. Denn „wer nichts fordert, bekommt auch nichts“, mahnt Ernst. Zuletzt könne man die Ausbildung (5) abwägen, denn Branchen mit besseren Gehaltsperspektiven gibt es natürlich.
Pramböck verweist hier auf die IT, Technik, Finanz sowie den Vertrieb. Allerdings würde die Ausbildung allein kein Top-Gehalt garantieren, sagt Ernst: „Es geht um den Marktwert eines Jobs.“ Dass Akademiker im Schnitt mit einem Drittel mehr Gehalt rechnen können, stimme zwar statistisch. „Tatsächlich aber geht es um die Qualifikationen, die ein Job verlangt“, sagt sie. „Kann ich die auch ohne Studium vorweisen, lässt sich dasselbe verdienen.“ Letztlich ist es nämlich die Begeisterung für ein Thema, die ausschlaggebend sein kann, sagt Ernst.
„Es geht um den Marktwert eines Jobs.“ Dass Akademiker im Schnitt mit einem Drittel mehr Gehalt rechnen können, stimme zwar statistisch. „Tatsächlich aber geht es um die Qualifikationen, die ein Job verlangt“, sagt sie. „Kann ich die auch ohne Studium vorweisen, lässt sich dasselbe verdienen.“ Letztlich ist es nämlich die Begeisterung für ein Thema, die ausschlaggebend sein kann, sagt Ernst.
Engagiert man sich und liefert dem Unternehmen einen Mehrwert, stehen die Chancen gut, dass das entlohnt wird. Ein gutes Beispiel ist Robert Kratky, ganz abgesehen von der aktuellen Gehaltsdiskussion um ihn, so die Expertin. Studiert hat er nicht, stattdessen habe er „mit viel Leidenschaft den Namen Ö3 und Kratky verbunden.“ Der Sender habe durch ihn massiv profitiert, Kratky seinen Marktwert gesteigert. „Er hat sich das selbst verdient, im wahrsten Sinne des Wortes.“
Kommentare