Fünf Stunden Arbeit sind genug

Stephan Aarstol, Chef der US-Firma Tower
Beim US-Unternehmen Tower arbeitet die Belegschaftnur fünf Stunden pro Tag – und erhält dafür auch noch das doppelte Gehalt. Wie geht das?

"Es war die härteste Entscheidung meines Lebens", schreibt Stephan Aarstol auf Fastcompany.com. "Aber heute sind meine Mitarbeiter glücklicher und produktiver."

Der CEO der US-Firma Tower Paddle Boards hat im Mai des Vorjahres die Arbeitszeiten für seine Belegschaft um 30 Prozent reduziert – statt nine to five lässt er sie seither von acht Uhr morgens bis 13 Uhr arbeiten. Über Nacht bekamen die Mitarbeiter doppelt so viel Gehalt – weil sie zeitgleich mit fünf Prozent am Gewinn beteiligt wurden. "Ich hatte aber eine große Bitte an meine Mitarbeiter. Sie mussten doppelt so effizient arbeiten wie ein Durchschnittsmitarbeiter", schreibt Aarstol. Der Druck war echt, denn die Botschaft lautete auch: Wer es nicht schafft, wird gefeuert. Seiner These liegt der Pareto-Effekt zugrunde: Er besagt, dass man mit 20 Prozent der Gesamtleistung 80 Prozent der Ergebnisse erzielt. Der Rest ist demnach Zeitverschwendung und kann getrost gestrichen werden. Und er sagt: "In jedem Büro gibt es eine Handvoll Mitarbeiter, die drei Mal so viel leisten wie ihre Kollegen – ihre Anerkennung ist aber nur marginal höher." Die Leistung der Mitarbeiter misst Aarstol nicht an den Arbeitsstunden, sondern am Output.

Weder an Umsatz noch an Kunden habe das Unternehmen seit der Stundenkürzung eingebüßt, schreibt Aarstol. Im Gegenteil, der Umsatz sei im Jahr 2015 um rund 40 Prozent gestiegen. Aarstol hat seine Firma 2010 mit 4000 US-Dollar Umsatz gegründet. Mittlerweile erzielt Tower fast zehn Millionen US-Dollar Umsatz.

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