Forschergeist im Höhenflug

Packerl im Anflug: Forscher der TU Graz bringen der Amazon-Drohne das Sehen bei.
Österreichische Hochschulen machen Weltkonzerne innovativer: Was Forscher an der TU Graz und dem Management Center Innsbruck aktuell für den technologischen Fortschritt tun.

Wenn Universitäten und Unternehmen in der Forschung kooperieren, profitieren im besten Fall beide davon: Studenten von der Praxisorientierung, Firmen von der Möglichkeit, sich zu präsentieren und Absolventen für sich zu gewinnen.

Seit Anfang April arbeiten Absolventen der TU Graz an einem besonderen Forschungsprojekt im Auftrag des US-Onlinehändlers Amazon. Dieser will einen Teil seiner Päckchen in Zukunft mithilfe von Drohnen ausliefern. Doch zuvor sollen die Grazer Forscher den Drohnen das Sehen beibringen. Konkret geht es darum, diese mit Bildverarbeitung und Objekterkennung auszustatten, damit sie Zusammenstöße in der Luft vermeiden können. Um ein ähnliches Projekt geht es bei der Kooperation zwischen Infineon und dem Management Center Innsbruck. In einem gemeinsamen Forschungslabor werden erste Erfolge werden verzeichnet: So wurden Systemlösungen für den Multicopter (Helikopter mit mehreren Rotoren) von Studierenden zur Marktreife gebracht. Infineon stellt für die nächsten zwei Jahre 500.000 Euro für Innovationsprojekte zur Verfügung. Ebenfalls um das Thema Sehen geht es bei dem Projekt des US-Chipherstellers Qualcomm. In den kommenden sieben Jahren werden am Institut für Maschinelles Sehen und Darstellen der TU Graz Roboter mit räumlichem Sehvermögen ausgestattet. Die Ergebnisse der Kooperation sollen vor allem in der Navigation und dem autonomen Fahren angewendet werden. Gelingen soll das über Tiefen- und Infrarotkameras sowie dynamische Bildsensoren.

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