Familienbild: Es soll so sein, wie damals

Familie bleibt traditionell
Vater, Mutter, Kind: So hat auch die Familie im Jahr 2017 auszusehen. Die Geburtenrate ist allerdings auf 1,5 Kinder gestiegen, und es sind mehr Frauen beschäftigt als früher - nur hat die Sache einen Haken.

"Was uns überrascht hat, ist, dass sich Österreich auf dem Weg der Retraditionalisierung befindet", sagt Isabella Buber-Ennser vom Institut für Demografie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. "Bei den Müttern sind heute wieder mehr in Teilzeitbeschäftigung als vor 20 oder 25 Jahren", so die Wissenschaftlerin. Nach wie vor ist das Thema Vereinbarkeit auf die Frauen konzentriert. Und obwohl heute mehr Frauen beschäftigt sind als früher, ist der Anteil an Teilzeitjobs hoch. Selbst bei höher gebildeten Frauen zeigt sich dieser Trend. Grundsätzlich gilt, wer vor der Geburt bereits teilzeitbeschäftigt war, bleibt es auch danach. Selbst wenn die Kinder bereits älter sind, bleiben 64 Prozent teilzeitbeschäftigt. Längerfristig sei das kritisch zu sehen, so Buber-Ennser mit Blick auf Pension und Armutsrisiko.

Das Familienbild der Österreicher ist also wieder traditioneller geworden. Das belegt auch die Geburtenrate, die lange bei 1,4 Kindern lag und nun wieder auf 1,5 angestiegen ist. Wünschten sich 2009 Frauen und Männer im Durchschnitt 2,1 Kinder, waren es in der Wiederbefragung 2013 nur mehr 1,9 Kinder. Bis Mitte 30 realisierte die Hälfte der Frauen ihren Kinderwunsch. Bei Männern ist der Realisierungsgrad auch im Alter ab 40 Jahren mit einer Quote von 23 Prozent noch hoch. Frauen, die bereits ein Kind haben und mit der Aufteilung der Kinderbetreuung zufrieden sind, wünschen sich öfter ein Kind. Auch die Mithilfe des Partners in der Hausarbeit ist hier ein wichtiger Faktor. Paare wünschen sich dann eher ein Kind und bekommen es auch.

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