Cambridge-Institut-Leiter: "Englisch ist eine Grundvoraussetzung in der Arbeitswelt"

Englisch gilt als internationale „Lingua franca“. Das bestätigt auch eine aktuelle Erhebung der Europäischen Union. Denn laut dem Eurobarometer sind 47 Prozent aller Europäer in Englisch sattelfest. In Österreich sind es 54 Prozent. Eine weitere interessante Erkenntnis des Barometers: 70 Prozent der 15 bis 24-Jährigen geben an, dass sie sich gut mit Englisch verständigen können. Deutlich mehr als die Generationen vor ihnen.
Klaus Karnutsch, Seniormanager des Cambridge-Instituts in Wien, überrascht das nicht. Er erkennt sogar eine allgemeine Verbesserung des Qualifikationsniveaus in Fremdsprachen: „Die Jungen wachsen mit neuen Kommunikationstools auf. Und soziale Medien sind vorrangig auf Englisch.“
Warum die Jugend immer besser wird
Gleichzeitig hätte sich aber auch die Qualität des Englischunterrichts an Schulen deutlich verbessert – unter anderem, weil die Ansprüche permanent steigen, erklärt er: „Schulen, Universitäten, Arbeitgeber verlangen, dass man sich in einer vernünftigen Qualität auf Englisch verständigen kann. Es ist teilweise sogar eine Grundvoraussetzung.“
Entsprechend groß ist der Andrang an Karnutschs Institut: „Früher wollte man nur sprachliche Mankos aufbereiten. Viele junge Leute kommen heute mit einem besseren Niveau aus dem Schulsystem und wollen ihre Fähigkeiten perfektionieren. Sich von einem guten B2-Sprachlevel auf C1 steigern.“ Solche Sprünge vom "Durchschnitts-Englisch" auf ein ausgezeichnetes Level würden je nach Zeit, Intensität und Talent zehn bis fünfzehn Monate dauern, sagt Karnutsch. Ähnlich lang bräuchten auch richtige Englisch-Anfänger, die auf ein moderates Level steigen möchten.
Was beim Perfektionieren hilft?
Die einfache Antwort: Serien und Filme. „Ab einem gewissen Niveau sind sie sogar sinnvoll“, so der Experte. „Sie trainieren unser Gehör und man lernt schneller, wenn man Personen in einem Handlungskontext reden hört.“ Ein wichtiger Tipp: Englische Filme unbedingt mit englischen Untertiteln schauen: „Das unterstützt den Lerneffekt und überfordert unser Hirn nicht", erklärt Klaus Karnutsch. „Oft hört wir im Institut, dass Personen Englisch lernen wollen, weil sie Romane in der Originalsprache lesen möchten. Das ist eine gute Motivation, um eine Sprache zu lernen“, sagt er. "Jedenfalls besser als, wenn man von der Firma einen Sprachkursbesuch aufgetragen bekommt."
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