Eine oder drei? Wie viele Wochen Urlaub man wirklich braucht, um zu entspannen

Eine oder drei? Wie viele Wochen Urlaub man wirklich braucht, um zu entspannen
Ob drei Wochen Urlaub oder ein Kurztrip: Die Länge eines Urlaubs allein sagt nichts über den Erholungsfaktor aus.

Drei Wochen Urlaub am Stück – davon träumen viele, nicht immer ist das aber möglich. Reicht ein Kurztrip auch zur Erholung?

Gerhard Klicka ist Geschäftsführer beim IBG (Innovatives Betriebliches Gesundheitsmanagement) in Wien, er weiß: „Menschen erholen sich unterschiedlich schnell. Manche können bereits innerhalb von wenigen Minuten mit einem Powernap entspannen. Dann gibt es aber auch solche, die selbst nach zwei Wochen Urlaub nicht zur Ruhe kommen.“

Die Aussage, man brauche ein gewisses Kontingent an Urlaub, um zu entspannen, müsse man laut Klicka also differenzierter betrachten.

Die Qualität der Erholung, so der Experte, hänge vor allem davon ab, wie gut man es schaffe, sich von Beruflichem zu distanzieren und den Kopf frei zu kriegen.

Dafür, erklärt Klicka, „sollte man mit möglichst allen beruflichen Aufgaben noch vor dem Urlaub abschließen, den Schreibtisch aufräumen, den Laptop im Büro lassen.“  

Wichtig sei dabei aber auch, zu schauen, was für den Einzelnen wichtig ist. „Manche macht es nervös, wenn sie nicht ins aktuelle Geschehen involviert sind. Wenn sie sich dann im Urlaub völlig ausklinken, macht sie das eher unruhig.“

Man müsse also erst einmal herausfinden, was man für ein Typ ist.

Die meisten Menschen ziehen es im Urlaub vor, nicht erreichbar zu sein. Rechtlich ist das allerdings nicht eindeutig geregelt.

Arbeitsrechtsexpertin Florina Thenmayer (Dorda) erklärt: „Wenn gravierende Probleme oder Veränderungen in der Zeit der Abwesenheit passieren, kann es durchaus legitim sein, dass der Chef seinen Mitarbeiter auch im Urlaub anruft."

Um im Urlaub zu entspannen, empfiehlt Gesundheitspsychologe Klicka: „Nicht so viel planen, sich mehr treiben lassen und nicht an die Sorgen der Arbeit denken. Das ist für manche schwierig, aber man kann es lernen. Indem man sich immer wieder bewusst macht, dass es in der Arbeit auch einmal ohne einen selbst läuft.“ 

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