Du sollst deine Mitarbeiter lieben
Zu wertvoll sind die besten Köpfe, um sie an Mitbewerber zu verlieren. Doch auch wenn sich Führungskräfte der Bedeutung von Mitarbeiterbindung bewusst sind, fehlen in vielen Unternehmen geeignete Maßnahmen. So sprechen in einem aktuellen HR-Report 61 Prozent der Befragten der Mitarbeiterbindung eine sehr hohe beziehungsweise hohe Bedeutung zu. Beim Topmanagement sind es sogar 78 Prozent. Das Institut für Beschäftigung und Employability (IBE) und der Personaldienstleister Hays befragten dazu 665 Entscheider und Mitarbeiter aus Österreich, Deutschland und der Schweiz.
Besonders gut würde sich laut dem Report eine wertschätzende Unternehmenskultur und ein gutes Betriebsklima eignen, um Mitarbeiter zu binden. Das sagen 95 Prozent der Befragten, aber gleichzeitig meinen nur 53 Prozent, dass dies bereits umgesetzt sei. Je nach Position variieren hier die Wahrnehmungen: Während 73 Prozent der befragten Unternehmensleiter meinen, eine wertschätzende Unternehmenskultur existiere bereits, stimmen dem nur 41 Prozent der Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung zu – da gibt es noch eine Schere zu schließen.
Ebenso steht es um Wunsch und Realität bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben: Das sehen 67 Prozent der Befragten als zentrales Mitarbeiterbindungsinstrument, andererseits meinen nur 46 Prozent, dass diese Maßnahmen bereits umgesetzt seien. Bei der mobilen Arbeit gibt es Auffassungsunterschiede: Für 51 Prozent der Mitarbeiter bindet die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten die Belegschaft an das Unternehmen. Aber nur 36 Prozent der Geschäftsführung stimmt dieser Aussage zu.
Klaus Breitschopf, CEO der Hays AG, empfiehlt: "Um Mitarbeiter zu binden, sollten Unternehmen sehr spezifisch vorgehen und auf die Belange verschiedener Mitarbeitergruppen mit unterschiedlichen Maßnahmen reagieren. Das Gießkannenprinzip, Maßnahmen für alle Mitarbeiter flächendeckend einzuführen, funktioniert nicht mehr. Mitarbeiterbindung muss zunehmend individuell erfolgen."
Das Studiendesign
Zum vierten Mal in Folge greift der HR-Report zentrale Fragestellungen in Unternehmen auf. Er basiert auf einer Onlinebefragung von 665 Entscheidern und Mitarbeitern aus Unternehmen und Organisationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Befragt wurden von Juli bis September 2014 Geschäftsführer, HR- und Fachbereichsleiter und Mitarbeiter ohne Personalverantwortung aus Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen.
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