Die dreiundvierzig A der Tanja Sourek

„Marketerin des Jahres“ und Mutter: Tanja Sourek tauscht auch mal Laternenfest gegen Vorstandssitzung
Die „Marketerin des Jahres“ traf eine riskante Entscheidung für die A1-Marke

Tanja Soureks Lieblingsbuchstabe ist das A. Und zwar in 43 Variationen. Seit März 2010 leitet sie den Bereich Marketing Communications bei A1, ist für das Marken-Management, Werbung und Marketing zuständig. Die 41-Jährige führt drei Abteilungen mit insgesamt 30 Mitarbeitern. Nun wurde sie von der International Advertising Association zur „Marketerin des Jahres“ gekürt.

1 Derzeit gibt es 43 verschiedene „A“ bei A1. Mutig! Wir wollten ein innovatives Brand Design. Die Gesetze der 1980er, die Firmenlogos nur ja nicht zu verändern, waren nicht mehr up-to-date und nicht kundenrelevant. Wir verändern unser A stets thematisch, der Einser ist statisch. Das gibt es weltweit nicht oft. Das war ein Risiko, darauf bin ich stolz.

2 Wie sind Sie auf Markenmanagement gekommen?

Im Gymnasium habe ich über die Brand Identity von Coca-Cola ein Referat gehalten. Dann habe ich mich für ein Kolleg in Grafikdesign entschieden, habe Kommunikationswissenschaften studiert und die Diplomarbeit zum Thema geschrieben, als Grafikdesignerin Corporate-Design-Projekte gemacht.

3 Warum sind Sie dann zur mobilkom gewechselt?Sie suchten eine Mitarbeiterin für Corporate-Identity, mein Lieblingsthema. Und der Mobilfunk war ein wachsender Markt, spannender ging’s nicht.

4 Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag bei A1 aus?Ich frühstücke mit meinem Mann und meinem Sohn. Im Auto auf dem Weg ins Büro fangen die ersten Telefonate an – während ich auf der Tangente im Stau stehe. Ab neun warten im Büro Teambesprechungen, Meetings mit Agenturen, Produktbesprechungen mit Kollegen im Haus. Der Tag endet um 18.30 Uhr, dann gibt es ein Arbeitsessen, eine Präsentation oder ich fahre nach Hause. Zwischen 18.30 und 20.30 Uhr schau’ ich nicht auf das Smartphone, da gibt es nur meinen Sohn. Ab 21 Uhr beantworte ich wieder eMails.

5 Was ist Ihre wichtigste Eigenschaft für diesen Job?Eine Vogelperspektive einnehmen zu können, ein gutes Gespür für die Marke zu haben.

6 Wie viel eigene Ideen setzen Sie um?Ich stelle eher die richtigen Fragen zur Idee. Meine Aufgabe ist es, mein Team so zu inspirieren, dass gute Kampagnen rauskommen.

7 Was mögen Sie an Ihrem Job besonders?Den großen Gestaltungsraum, das Vertrauen von Team und Vorstand, die Abwechslung und der spannende Markt. Die kurzen Entscheidungswege: wenn ich mit Vorständen was abstimme, fahre ich nur vier Etagen mit dem Lift.

8 Was mögen Sie nicht?

Dass das Zeitmanagement eine große Challenge ist. Da heißt es manchmal „Laternenfest oder Vorstandssitzung“. Die Entscheidung geht eher in Richtung Laternenfest.

9 Wie beschreiben Sie sich?

Als kommunikativ, im Stress ruhig bleibend, Überblick behaltend, mit guter Bodenhaftung.

10 Was ärgert Sie richtig?

Nach längerer Zeit in einem Konzern lernt man mit Ruhe auf Probleme zu reagieren, man lernt Gelassenheit.

11 Was geht nicht ohne Sie?

Wahrscheinlich geht auch alles ohne mich. Als Führungskraft muss man auch den Abteilungsleitern Gelegenheit geben, zu managen.

12 Was wollten Sie als Kind werden?Als Gymnasiastin wollte ich etwas mit Grafik und Kunst machen.

13 Wie viel verdienen Sie?

Gott sei Dank ein gutes Gehalt.

Die gebürtige Oberösterreicherin absolvierte das Kolleg für Grafikdesign in Linz, studierte an der Uni Salzburg Publizistik und arbeitete als Freelancerin in Werbeagenturen. 1998 begann sie als Corporate Identity Managerin bei mobilkom austria. 2001 Wechsel zur Telekom Austria ins Brand Management, 2003 Werbeleiterin. 2007 Bereichsleiterin für Marketing Communications. Seit der Fusionierung 2010 leitet sie den Bereich Marketing Communications unter der Marke A1. Tanja Sourek lebt mit Mann und Sohn (7) in Wien.

„A1“in Zahlen2010

fusionierte die Telekom Austria mit der mobilkom Austria.

2011stattete die A1 Telekom Austria die ersten Wiener Haushalte mit Glasfaser für schnelles Internet aus. Das neue A1-Logo wurde gelauncht.

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