Die DNA familiärer Betriebe

Die DNA familiärer Betriebe
Österreichische Familienunternehmen unterscheiden sich in vielen Punkten von nicht-eigentümergeführten Konzernen. Ihre flache Hierarchie und Struktur bringt viele Vorteile. Welche?

Was haben Porsche, Spar und C&A gemeinsam? Alle drei sind Familienunternehmen. Zwar sehr große, aber auch sie können eine familiäre Firmenstruktur haben. Viele Familienbetriebe existieren seit hunderten von Jahren und werden von Generation zu Generation weiter gegeben. Vor allem in kleinen Firmen packt oft die ganze Familie mit an oder hilft zumindest gelegentlich im Betrieb aus. Das ist speziell.

Doch was unterscheidet sie von nicht eigentümergeführten Unternehmen?

Familienbetriebe wachsen organisch, die Chefs bleiben mit beiden Beinen am Boden, die Hierarchien sind meist flach. Außerdem steht nicht der Aktionär im Mittelpunkt, sondern der Kunde und der Erfolg des Unternehmens. Die Reputation, der gute Ruf, ist Familienbetrieben extrem wichtig. Da sie vor allem im ländlichen Raum vertreten und regional verwurzelt sind, sind sie auf Mundpropaganda angewiesen. Doch die Familienstruktur birgt auch Schwächen: Eine Befragung des Wirtschafts- und Steuerberatungsunternehmens PwC unter 250 Familienunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt, dass vor allem die Nachfolgefrage ein Problem ist, aber auch die Finanzierung.

Studie

In Österreich sind die Familienbetriebe in Summe die größten Arbeitgeber. Von der Unternehmenskultur ist die Wertschätzung und Loyalität gegenüber Mitarbeitern bei Familienbetrieben meist ausgeprägter als in Konzernen. langfristige Ziele. Der Fortbestand des Unternehmens und das Erhalten von Arbeitsplätzen stehen oft im Mittelpunkt, so das Ergebnis einer Studie von PWC. Die Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu hat 2016 erhoben, was Mitarbeiter an Familienunternehmen besonders schätzen. An erster Stelle nannten die Befragten den Kollegenzusammenhalt, gefolgt vom Umgang mit Kollegen 45+ sowie das Gehalt und Sozialleistungen. Steffen Zoller, Geschäftsführer von kununu in der DACH-Region sagt: "Familienunternehmen weisen eher geringe Fluktuationsraten auf. Die Identifikation mit dem Unternehmen ist entsprechend groß, Mitarbeiter oft langfristig verbunden."

Sie beschäftigen 71 Prozent der Arbeitnehmer und erwirtschaften rund 61 Prozent der Umsätze. Die meisten eigentümergeführten Unternehmen sind klein, der Großteil hat weniger als zehn Mitarbeiter. Branchenbezogen wird vor allem der Tourismus von Familienbetrieben dominiert. Österreichische Betriebe sind im internationalen Vergleich überdurchschnittlich exportorientiert. Der Frauenanteil in der Geschäftsführung ist in Familienbetrieben überdurchschnittlich hoch.

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