Wie haben Sie es geschafft, sich am Markt zu halten?
Wir waren immer sehr beständig, haben unseren Weg zielgerichtet verfolgt, 30 Eigenfilialen aufgebaut und sozusagen immer unsere Haken geschlagen, wenn wir verfolgt worden sind. Als sich der Tourismus verstärkt hat, haben wir sehr viele Touristenprodukte entwickelt. Den Sissi- und den Riesenrad-Taler. Wir haben uns sehr auf Österreich spezialisiert und 2006 zur richtigen Zeit einen Mitbewerber, die Firma Pischinger, gekauft und so sehr schöne Geschäfte in der Innenstadt bekommen. Es gibt auch fast keine Schulklassen in Wien und Umgebung, die noch nicht in unserem Schokolade-Museum im 23. Bezirk waren.
Wie haben sich die Geschmäcker verändert? Was suchen die Kunden von heute?
Ein großer Trend sind vegane und zuckerreduzierte Produkte. Wobei wir, seit es uns gibt, versuchen, so wenig Zucker wie möglich zu verwenden. 70 Jahre sind wir außerdem ohne Tafelschokolade ausgekommen. Zum Jubiläum haben wir jetzt mit zehn verschiedenen Artikeln gestartet. Das ist auch eine Hommage an meinen Vater. Er hat mit Nussbeugel begonnen, zu der wir jetzt die passende Tafel haben.
Der ewige Bestseller bleibt die Maroni?
Ja, da wir fast ein Alleinstellungsmerkmal damit haben.
Gegründet wurde Ihre Confiserie in der Nachkriegszeit, wo die Wirtschaft einen Aufschwung erlebte. Jetzt erleben wir durchgängig Krisen. Ist das Geschäft mit der Schokolade beständig?
Wir haben in der Coronazeit natürlich sehr gelitten. Aber wir haben gut darauf reagiert. Unser Außendienst hat sich wahnsinnig bemüht, im Lebensmittelhandel präsent zu sein. Wir haben sofort einen Online-Store installiert, der sehr gut angekommen ist. Und wir haben erstmalig in unserer Geschichte in einem deutschen Teleshopping-Kanal verkauft. Das ist fantastisch gegangen. Das machen wir jetzt noch immer.
Und die Energiekrise und Rohstoff-Knappheit?
Das hat uns genauso gestreift wie alle anderen. Der Zucker ist auf einmal doppelt so teuer geworden, Sirup dreimal so teuer. Die Energiekosten sind explodiert, wir haben im August 2022 104.000 Euro statt wie im Jahr davor 18.000 Euro bezahlt. Aber dadurch, dass wir als Familienunternehmen nie die Gewinne aus der Firma rausgenommen haben, haben wir es aus eigener Kraft geschafft, wobei wir die Unterstützungsleistungen schon auch gebraucht haben. Wir sind mit einem schönen Veilchen davon gekommen.
Haben Sie sich wirtschaftlich wieder erholt?
Das vergangene Wirtschaftsjahr haben wir wieder mit einem Rekordumsatz abgeschlossen. Die Geschäfte haben wieder angezogen, der Tourismus ist wieder da.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Wir wollen das Bestehende und unsere Filialen stärken, vielleicht ein, zwei Geschäfte in Salzburg, Tirol oder Vorarlberg eröffnen. Das ist noch ein Traum von mir.
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