Business-Etikette: Die Details machen Manieren

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Socken bitte schwarz und lang. Flirts schön dosiert. Das Handy im Griff. Drei Experten über Fehltritte, die Managern noch immer passieren
Business-Etikette: Die Details machen Manieren
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Socken sind keine Problemzone

Clara Haffner ist Expertin für Beinbekleidung, sie betreibt www.vondensocken.at. Ihr empfohlener Strumpflook: Immer klassisch und dunkel. Statement-Socken darf man nur selten tragen.

KURIER: Sind Socken bei Managern eine Problemzone?

Clara Haffner: Das sehe ich nicht. Manche legen viel Wert drauf, andere weniger. Es ist ein wichtiger Teil der Garderobe, sie blitzen ja doch immer hervor.

Dunkle Sockenklassiker für CEOs, darf’s je was anderes sein?

Nein, eigentlich nicht. Am besten sind Kniestrümpfe, damit sicher kein Bein hervorblitzt. Wird eine andere Farbe gewählt, darf sie niemals grell sein, auch nicht gemustert. Die Socken müssen zum Outfit passen. Pink war eine Zeit lang Modefarbe, wer auffallen will, macht das.

Je höher die Position, desto länger die Socken – wieso eigentlich?

Die längeren Socken sind eleganter und teurer. Status zeigt sich damit auch an den Socken. Kniestrümpfe haben den Vorteil, dass nie Haut sichtbar ist, sie rutschen auch nicht.

Wer darf sich bunt gestreifte Statementsocken leisten?

Kaum jemand. Es gibt jetzt Socken, bei denen sich in den Rillen eine anderen Farbnuance zeigt – das ist okay. Streifen dürfen nur vertikal und sehr dezent sein, im Farbton immer gedeckt und niemals Ringelsocken.

Und getupft oder Tierprints – ist das jemals erlaubt?

Nein.

Weiße Socken außerhalb des Tennisplatzes?

Weiß geht im Business überhaupt nicht.

Welche Dresscodes gelten für Frauen und ihre Socken?

Hier kommt es stärker auf die Mode an, es muss aber auch ins Jobumfeld passen. Bei Frauen sind sogar Kniestrümpfe erlaubt, die aus schicken Stiefeln schauen. Aber sonst bleibt es im Business die klassische blickdichte Strumpfhose.

Welche Qualität muss es sein?

Im Winter kann man zu feinen Kaschmir- oder Seidensocken greifen. Auch Merinowolle ist eine gute Qualität. Kunstfaser ist bei Socken immer dabei, der Anteil darf aber nicht zu groß sein.

Was kosten gute Socken?

Preislich ist da nach oben sehr viel möglich. Man kann auch 65 Euro für ein Paar Socken ausgeben, das ist gar kein Problem. Für zehn bis zwölf Euro bekommt man ein sehr gutes Paar Socken.

Ihr Tipp für Schweißfüßler?

Die Füße gut temperieren und auf die Sockenqualität achten. 98 Prozent Baumwolle im Sommer. Im Winter eher Kaschmir oder Merinowolle, das ist klimaregulierend.

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KURIER: Ein Flirt mit dem Chef oder der Chefin: Welche Konsequenzen hat das?

Gerti Senger: Im Büro bleibt nichts verborgen. Kollegen glauben, bei einer Affäre werden interne Geheimnisse zum Chef getragen, fühlen sich ungerecht behandelt. Für den Betroffenen ist es auch nicht lustig. Plötzlich heißt es, er oder sie habe sich hochgeschlafen, die Kompetenzen werden schlagartig ganz anders beurteilt.

Wie begegnet man solche Sprüchen?

Hier bleibt nur die Flucht nach vorne: Zur Beziehung stehen. Kichern oder Anschmiegen mit dem Liebsten sind aber tabu. Schwieriger wird’s bei einem Ausrutscher auf der Weihnachtsfeier. Hier gilt, die Verbindungen zu den Kollegen unverändert zu lassen, weiterhin auf Kaffeepause gehen – damit keine Kluft entsteht.

Unter Kollegen: Einer steht auf den anderen – aber unerwidert.

Die Abweisung bitte immer an positive Bemerkungen knüpfen: Du bist ein toller Kollege, wir verstehen uns auf beruflicher Ebene super, aber... Oft helfen Notlügen wie: Ich bin noch nicht bereit für was Neues, verarbeite noch die alte Beziehung. Dasselbe gilt bei Interesse von Kunden oder externe Geschäftspartnern. Auch wenn es nicht ganz der Wahrheit entspricht, der Selbstwert des anderen muss bewahrt werden, niemand muss verletzt werden.

Was tun, wenn das Businesstreffen doch keine Agenda hat und sich als Date entpuppt?

Ziehen Sie Grenzen. Sagen Sie auch ruhig, sie hätten in einer halben Stunde einen Skype-Termin mit Ihrem Freund.

Was tun, wenn Gefühle geschäftliche Entscheidungen beeinflussen?

Geschäfte sind nun mal von Sympathien getragen. Flirten ist unser Kapital, jeder von uns tut es – und das ist gut so. Es ist ein Stimulator für Alltagsbelastungen.

Das heißt, ein Techtelmechtel im Büro ist ein Motivator?

Ja. Harmlose, animierende Stimmung zwischen Mann und Frau am Arbeitsplatz ist leistungsmotivierend. Jeder will zeigen: Schau her, das bin ich, das kann ich. Flirts sind eine Umwegrentabilität für die Firma.

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Thomas Schäfer-Elmayer

KURIER: Wieso haben die Menschen ihr Handy noch immer nicht im Griff?Thomas Schäfer-Elmayer: Die Menschen vergessen offenbar, dass sie nicht zu Hause sind, sobald sie das Handy am Ohr haben. Sie erzählen private Dinge, die sind unglaublich. Ich gehe mit einem Hund oft nachts spazieren, alle Jungen, vor allem Frauen, telefonieren. Sie glauben, sie sind dadurch sicher, in Wahrheit sind sie abgelenkt. Da sind dann ich und der Hund.

Wie reagiert man, wenn der Kollege in der Sitzung am Handy hängt?

Bei einem Kollegen unbedingt direkt ansprechen. Bei einem Kunden kann man das nicht. Auch wenn es respektlos von ihm ist, ist es noch keine Beleidigung: Daher hilft nur die gute Miene zum bösen Spiel.

Manche Geschäftspartner verlangen neuerdings, dass man den Akku aus dem Handy gibt. Ist das okay?

Das ist verständlich, Aufzeichnungen kann man so verhindern. Natürlich muss man das mit der Corporate Policy begründen, sonst sieht das sehr nach Misstrauen aus.

Samstag, 15 Uhr, Freizeit: Was tun, wenn der Chef anruft?

In der Freizeit kann man auch mal nicht erreichbar sein. Wenn meine Mitarbeiter nicht abheben, ist das ihr gutes Recht. Aber zurückrufen sollte man schon. Es könnte wichtig sein. Wann lassen Sie Ihr Handy an?Bei Besprechungen, im Theater drehe ich in dringenden Fällen auf lautlos und lasse die Vibration eingeschaltet. Dass man unbedingt erreichbar sein muss, ist aber selten.

Sehnen Sie das Festnetz zurück?

Das Festnetz war gut, man konnte abschalten. Aber das Handy ist praktisch, es hat uns befreit.

Wann haben Sie sich zuletzt über einen Handybesitzer geärgert?

Bei meinem Seminar, Anwälte spielten unterm Tisch mit ihren Handys. Ich habe gesagt: „Fünf Minuten Pause, wenn dann jemand am Handy hängt, gehe ich.“ Dann war es okay.

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