Baustelle Büro: Was es braucht, damit man sich dort wieder wohlfühlt

Baustelle Büro: Was es braucht, damit man sich dort wieder wohlfühlt
Die einen wollen Flexibilität, die anderen einen fixen Schreibtisch. Drei Punkte wie es gelingt, alle mit an Bord zu holen.

Ein Ort, an dem sich Jung und Alt wohlfühlen, effizient miteinander arbeiten und keine Bedürfnisse offenbleiben – klingt nach Utopie, muss es aber nicht. Denn es gibt Wege, die Firmen einschlagen können, um den Arbeitsplatz für alle attraktiver zu gestalten. Welche das sind, verriet der Office Report 2024 des Bürogestalters teamgnesda, der jetzt präsentiert wurde.

1: Neue Arbeitswelt

Wer sich traut, neue Arbeitspraktiken und eine moderne Unternehmenskultur zu implementieren, ist klar im Vorteil, zeigt der Report. Denn Unternehmen mit einem hohen New-Work-Grad würden im Schnitt nicht nur 44 Prozent weniger Bürofläche brauchen (was wiederum Kosten spart), sondern wären deutlich leistungsfähiger, flexibler und agiler – also bestens gerüstet für Veränderung und Innovation. Außerdem würde durch New-Work-Praktiken die kulturelle und generationsübergreifende Zusammenarbeit besser funktionieren – davon sind zumindest 89 Prozent der Befragten überzeugt.

Was unter New Work fällt? Drei Ebenen, erklärt teamgnesda-CEO Andreas Gnesda: Eine moderne Infrastruktur, etwa durch höhenverstellbare Schreibtische oder eine gute Akustik. Zweitens die organisatorische Ebene, wie Menschen besser miteinander arbeiten. Ein gutes Beispiel wären Buddy-Systeme, wo ein erfahrener Mitarbeiter einen Dienstjüngeren unterstützt. Und drittens: Maßnahmen für eine gesündere Unternehmenskultur, in der alle in einer Symbiose koexistieren. Und die Alten nicht die Jungen verteufeln oder umgekehrt.

2: Neue Möglichkeiten

Auch wenn es manche vielleicht nicht hören wollen: geteilte Arbeitsplätze (Sharing-Modelle) sind die Zukunft, sagt Andreas Gnesda. Jedoch bedeute das nicht, dass Arbeitsplätze nur reduziert würden. Stattdessen gilt es, diese um Arbeitsmöglichkeiten zu ergänzen. „Die beiden sind wie ein Buffet, aus dem man wählen kann“, so Gnesda.

Für 100 Personen brauche es insgesamt 140 Arbeitsmöglichkeiten, schlägt Gnesda vor. Was damit gemeint ist? Den klassischen Schreibtisch ergänzen Telefonboxen, gemütliche Lounges oder Kollaborationsräume, sodass für jedes Bedürfnis das ideale Angebot vorhanden ist. Ob im Schneidersitz mit Laptop auf dem Sofa oder routiniert am gewohnten Schreibtisch. Der Report zeigt: Selbst Skeptiker konnten sich so mit Sharing-Modellen anfreunden, die Akzeptanz ist um 64 Prozent gestiegen.

3: Neue Norm

Homeoffice ist kein Privileg mehr, sondern die Norm – zumindest für die 125.600 Mitarbeitenden, die der Report abdeckt und primär in Büros tätig sind. Nur 79 (!) dieser Mitarbeiter, also 0,06 Prozent, haben keinen Anspruch auf Homeoffice. Waren im vergangenen Report die Befragten noch eher dazu bereit, für mehr Homeoffice auch Gehaltseinbußen in Kauf zu nehmen, sind sie das zu 70 Prozent nicht mehr.

Sie haben sich ganz gleich welchen Alters an die neue Realität gewöhnt und bleiben zu 80 Prozent zwei bis drei Tage die Woche in den eigenen vier Wänden.

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