Studie: Uni-Gebühren sind gerecht

Studie: Uni-Gebühren sind gerecht
Forscher vom Grazer Joanneum empfehlen ein ähnliches Kredit-Modell, wie es bereits Wissenschaftsminister Töchterle vorgeschlagen hat.

Was ist sozial gerechter? Das kostenlose Studium für alle – oder Studienbeiträge, die als Kredit zurückgezahlt werden? Ersteres, sagt die SPÖ – und begründet damit ihr Nein zu Uni-Gebühren. Letzteres, sagen Forscher der Grazer Joanneum Research. Denn der Gratis-Hochschulzugang ändere nur wenig daran, dass vor allem Kinder aus gut situierten Familien studieren. Und so finde eine nicht beabsichtigte Umverteilung von ärmeren zu reicheren Schichten statt.

Die Forscher plädieren in der aktuellen Studie für ein Kreditmodell: Die Studienbeiträge sollen erst zurückbezahlt werden, wenn ein gewisses Einkommen erreicht wird (im Modell: 10.210 Euro netto pro Jahr). Die Rückzahlungsrate soll bei maximal zehn Prozent des Nettoeinkommens liegen.

Bei 1000 Euro Gebühren pro Semester und fünf Jahren Studiendauer würde sich ein Kredit von 10.000 Euro ergeben. Die Forscher gehen davon aus, dass die Hälfte den Kredit nach zehn Jahren abbezahlt hätte; 90 Prozent nach zwanzig Jahren.

Die Vorteile: Die Gebühren sind keine Belastung während des Studiums, das Einkommen der Eltern nicht so wichtig.

500 statt 1000 €

ÖVP-Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle kann dem Kreditmodell etwas abgewinnen – hat er doch selbst im Herbst eines vorgelegt, in das auch schon die Joanneum-Studie eingeflossen ist. Im Töchterle-Modell sind Gebühren von maximal 500 Euro pro Semester und eine Stundung der Gebühren auf längstens zehn Jahre vorgesehen. „Die Stundung ist maßgeschneidert für mein Studienbeitragsmodell, das sehr stark vom Autonomie-Gedanken geprägt ist“, sagt Töchterle zum KURIER. Wichtig sei, „eine unbürokratische und praktikable Maßnahme zu finden, die auch den budgetären Möglichkeiten des Bundes entspricht“.

Das „australische Modell“, an dem sich die Joanneum-Studie orientiert, würde hingegen zu Beginn hohe Kosten für den Staat verursachen.

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