Berufseinblicke: Warum diese Lehrer Praktika in Firmen absolviert haben

V.l. Celine Weininger (Pädagogin Mittelschule Grundäckergasse Wien 10), Paul Beyer Klinkosch (Co-Founder Schubu Systems), Regina Ballwein (Pädagogin Mittelschule Medwedgasse, Wien 11)
Paul Beyer Klinkosch, Co-Founder von Schubu Systems, berichtet, was das Lehrer-Praktikum seinem Betrieb gebracht hat.

Das Projekt „Einblicke in Unternehmen“ ist vergangene Woche wieder erfolgreich über die Bühne gegangen. Drei Tage lang haben Lehrerinnen und Lehrer in unterschiedlichen Unternehmen ein Praktikum absolviert. Zur Auswahl standen etwa ein Pharmaproduzent, ein Technologiekonzern, ein Hotel, eine Trafik, ein Goldschmiede-Atelier und ein Blumengeschäft. 

Laut WKO sollen die Pädagogen miterleben, wie Wirtschaft in der Praxis funktioniert. „Die Kurzpraktika eröffnen beiden Seiten neue Sichtweisen und fördern das gegenseitige Verständnis", erklärt Alexander Eppler, Bildungsbeauftragter Wirtschaftskammer Wien. Außerdem würde es auch den Unterricht fördern, denn: „Nur wer selbst Unternehmen von innen erlebt, kann darüber glaubhaft zu Schülerinnen und Schülern sprechen", so Johannes Lindner, Projektleiter an der KPH Wien/Krems. 

Die Aktion ist ein Kooperationsprojekt der Wirtschaftskammer Wien mit der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule Wien/Krems (KPH) und findet einmal im Jahr statt. Heuer sind 33 LehrerInnen in 16 Unternehmen mit dabei.

KURIER: Auch der Schulbuchverlag „Schubu“ hat heuer zwei Lehrerinnen aufgenommen. Was hat Sie von dem Projekt überzeugt, Herr Beyer Klinkosch?

Paul Beyer Klinkosch: Wir haben vergangenes Jahr auch schon mitgemacht und es war eine so tolle Erfahrung, dass wir heuer wieder dabei sind. Wir sind ein digitaler Schulbuchverlag. Lehrer sind also neben den Schülern die wichtigsten Player im Spiel. Sie wissen Dinge, die für uns sehr wichtig sind, weil sie in den Klassen stehen und die Inhalte vermitteln. Dieser Austausch ist unglaublich wertvoll.

Reichen drei Tage für einen guten Einblick in den Job?

In einem kleinen Betrieb bekommt man auf jeden Fall einen guten Überblick. Das geht sich in drei Tagen aus.

Was gehört denn zum Praktikum dazu?

Wir haben die Lehrerinnen durch unseren gesamten Produktionsprozess geführt. In unseren verschiedenen Abteilungen konnten sie sich anschauen, wie alles funktioniert. Sie haben aber auch mitgearbeitet und etwa Arbeitsblätter erstellt, um zu sehen, wie so etwas professionell gemacht wird.

Was erhoffen Sie sich vom Austausch?

Dass wir zeigen können, wie Bildungsvermittlung ausschauen kann. Die Digitalisierung ist an Schulen angekommen und eine sinnvolle sowie nachhaltige Investition. Das Digitalisieren von Bildungsinhalten und die kostenfreie Zurverfügungstellung im Netz wirkt sich positiv darauf aus, wie Bildung wahrgenommen wird. Das ist uns wichtig.

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