Was kann die Plattform konkret?
Am ehesten kann man es sich als LinkedIn für die Szene vorstellen. Man legt als Person ein Profil an, kann aber auch das eigene Start-up oder eine Organisation angeben. Vernetzt man sein Start-up, bekommt man besondere Features – kann anführen, ob man gerade auf der Suche nach Funding oder Mitarbeitern ist und in welcher Entwicklungsphase man sich befindet. Für Investoren ist das spannend, weil sie sehen, welche Start-ups neu in der Szene sind und wie weit diese sind.
Gab es noch nichts Vergleichbares bislang?
Es gab früher ein paar Orte, die für die Community wichtig waren. Zum Beispiel die AustrianStartups Pinnwand auf Facebook. Das war eine Gruppe, die immer voll war, in der sich die Leute ausgetauscht und viel gepostet haben. Das ist über die Jahre immer weniger geworden. Viele sind auch nicht mehr auf Facebook. Den digitalen Raum, wo die österreichische Szene zusammenkommt, hat es kaum mehr gegeben. Das war der Anstoß für das Ganze.
Also hat die Szene nach einer solchen Plattform verlangt?
Wir haben nicht gesagt: Wir wollen das, wir machen das. Es ist Community-getrieben und so ist auch die Plattform entstanden. Ich habe mit über 120 Personen strukturiert darüber gesprochen, was sie sich wünschen und wie so etwas aussehen sollte.
Und was wollte die Community?
Für die Start-ups selbst war es der Wissensaustausch und, wenn sie schon ein bisschen weiter sind, eine Jobplattform, auf der auch Co-Founder oder Freelancer gesucht werden können. Das war für alle ein wichtiger Faktor, auch wenn es natürlich viele Plattformen für Jobs gibt. Aber eine spezifische für die Szene fehlte.
Weil es Menschen von einem anderen Schlag braucht, wenn man diese anheuern will?
Genau so ist es. Gerade in der frühen Phase eines Start-ups braucht man einen gewissen Schlag Mensch. Die Leute, die wirklich Bock auf Start-ups haben, auf diese Art zu arbeiten und auf das Chaos, das manchmal entsteht. Die genau in dieser Phase gemeinsam etwas bauen und erschaffen wollen.
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Wie auf Meta gibt es auch bei AustrianStartups künftig einen Premium-Zugang um 120 Euro pro Jahr, mit dem man den Verein finanziell unterstützt. Auf Meta zahlen nur die wenigsten freiwillig. Wird das bei diesem Netzwerk anders?
Wir erwarten nicht, dass das alle tun werden. Gerade in der Frühphase sind wir ja zur Unterstützung da und nicht umgekehrt. Aber wir denken schon, dass einige Fördermitglied werden wollen. Wir wurden immer wieder gefragt, wie man uns unterstützen kann, nur gab es bisher keine Möglichkeit. Der Mehrwert einer Mitgliedschaft ist auf jeden Fall da. Es wiegt sich schnell auf, allein durch das Gratis-Ticket zum AustrianStartups Summit, das man erhält. Oder durch die Job-Plattform, wenn sie gut besucht ist.
Gerade digital gibt es viele Angebote. Kommen nicht genug User zusammen, sind Plattformen schnell passé. Gibt es eine Strategie für mehr Interaktion?
Natürlich. Wir haben zum Beispiel viele unserer Partner und Ökosystem-Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorab informiert und eingeladen. Einige sind jetzt schon auf der Plattform.
Wer ist das zum Beispiel?
Es sind über hundert Leute, darunter Oliver Holle, der CEO von Speedinvest. Einige Start-ups sind bereits gelistet, wie beatvest, Smiling Food und CureMe.
Werden die Inhalte der Plattform künftig kontrolliert oder moderiert?
Ja, das ist momentan aufgeteilt auf drei Personen. Wir moderieren den Content, es gibt Community Guidelines, die auch eingehalten werden sollen.
Was ist unerwünscht? Exzessive Werbung?
Ein Teil unserer Leitlinien ist: Gib mehr als du nimmst. Man soll sich schon darstellen, dafür ist die Plattform da. Aber exzessives Werben ohne Mehrwert für die anderen, ist nicht erwünscht.
Wie würde das beste Resultat aussehen?
Das große Ziel ist, allen, die mit Start-ups und Innovation zu tun haben, ein Zuhause zu bieten und den Austausch zu fördern.
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