Auf Jobsuche? So überzeugen Sie im Bewerbungsschreiben

Auf Jobsuche? So überzeugen Sie im Bewerbungsschreiben
Für eine Stellenbesetzung lesen Personaler oft Unmengen an Motivationsschreiben. Der KURIER hat bei drei Expertinnen nachgefragt, wie diese aus der Masse hervorstechen.

Die Binsenweisheit, dass der erste Eindruck entscheidet, ist nirgendwo anders so wahr wie im Bewerbungsverfahren.  Die Unterlagen sind quasi wie eine erste Arbeitsprobe der Bewerberinnen und Bewerbern  – sie entscheiden darüber, ob man zu einem Gespräch eingeladen wird, oder nicht. Dass bereits kleinste Unstimmigkeiten wie Tippfehler oder  schlechte Formatierungen  zu einer Absage führen können, ist nach einem Rundruf in der Personalbranche keine Übertreibung. Wie man mit einem Motivationsschreiben punktet? Das sind ihre Tipps:

Aufbau

Ein Motivationsschreiben ist wie ein Geschäftsbrief, ein künstlerisches Austoben beim Layout ist eher unnötig.  „Überschaubarkeit und Strukturiertheit gehen vor Originalität“,sagt Ursula Axmann vom Career Center der Wirtschaftsuni Wien.  Um ein wenig in  Schreiblaune zu kommen,  beginnt man am besten mit formalen Kriterien wie dem Briefkopf, führt seine  Kontaktdaten an, die Adresszeile des Unternehmens, sowie Ort und Datum.

Wer den Namen der Ansprechperson kennt, sollte ihn auch in  der Anrede verwenden. „Wer ihn nicht kennt, kann auf das übliche „Sehr geehrte Damen und Herren zurückgreifen“, so Axmann. Der Hauptteil, wo die Brücke zwischen Stellenausschreibung und persönlichem Interesse hergestellt wird, sollte kompakt und präzise geschrieben werden. „Personaler haben keine Zeit, Romane zu lesen. Kandidatinnen und Kandidaten sollten direkt damit einsteigen, warum sie sich bewerben.

Inhalt

Der Hauptteil soll kurz und knackig sein. Eine Seite ist ausreichend“, betont Evelyn Zezula von der Personalberatung Unique Connexxion. „Es genügt, in 15 bis 20  Zeilen zu beschreiben, warum man sich  bewirbt, welche Qualifikationen man mitbringt und warum man für die Position geeignet ist.“ Sofern es für die Ausschreibung relevant ist, könne man auf die letzten zwei beruflichen Stationen näher eingehen. „Den Rest deckt der Lebenslauf ab.“ Beim Schreiben sollte man tunlichst antiquierte Floskeln vermeiden, so Zezula. „Das wirkt nicht zeitgemäß.“  

Gerade bei textlastigen Jobs, wie im Marketing oder in der Assistenz der Geschäftsführung werde auf eine gute Ausdrucksweise geachtet.    „Ein gutes Motivationsschreiben ist eines, wo klar herauskommt, dass sich der Bewerber mit einer Firma auseinandergesetzt hat, die  gewünschten Qualifikationen in der Ausschreibung herausgreift und seine Berufserfahrung und Skills anhand von konkreten Beispielen untermauert“, ergänzt Melanie Jäger der Personalberatung Kienbaum.  „Der Hauptteil bildet das Herzstück. Man sollte schon ein authentisches Bild des Kandidaten bekommen.“ Allerdings: Nicht in allen Jobs werden Motivationsschreiben  hoch gewertet, so Zezula. „Oft achten Personal rein auf die fachlichen Qualifikationen im CV – diese kompensieren selbst ein schlecht formuliertes Motivationsschreiben.“

Schluss

Ein Schreiben endet höflich und ebenfalls am besten mit Standard-Sätzen , wie  „Freundliche Grüße“, oder auch „Beste Grüße“, so Zezula. Werden die Unterlagen per Mail geschickt, so sollte im Anschreiben nicht noch einmal der Inhalt des Motivationsschreiben wiederholt werden, empfiehlt Axmann. „Es reicht der Hinweis, dass man sich für die Stelle bewerben möchte und ein Verweis auf die Dokumente im Anhang.“

Und mit diesen Sätzen überzeugen Sie

Der erste Satz ist immer am schwersten. Daher kommt es auch, dass die meisten Bewerber und Bewerberinnen auf Einleitungen wie „Hiermit bewerbe ich mich auf die ausgeschriebene Stelle xy“ oder „Mit großem Interesse habe ich Ihre Anzeige xy gelesen“ zurückgreifen. Nur: Damit geht man in der Masse unter. 

Kein Bewerbungsblabla: Originalität ist gefragt. Mit anderen Worten: Niemand kann einem die „fünf besten Beispielsätze für Bewerbungen“ liefern. Denn dann wären sie gleichzeitig  wieder Massenware. Der Rat der Personaler: Umstandslos mit dem (aus der Sicht des Personalers) stärksten Argument starten.

Aufzählungen wie „Ich bin teamfähig, innovativ und  kreativ“ vermeiden und durch „Ich habe gemacht“-Statementsersetzen und konkret beschreiben, wo man die aufgezählte Skills angewendet hat. 

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