2014 bringt 500 neue Studienplätze

Karlheinz Töchterle, FH Technikum Wien, Besuch
Die Zahl der Studienplätze wird an den heimischen Fachhochschulen weiter ausgebaut - um insgesamt 40 Millionen Euro.

In Deutschland herrscht Knappheit an Masterstudienplätzen: 36.000 Bachelorabsolventen sollen im Jahr 2016 auf ein Masterstudium verzichten müssen, lautet die Prognose des Centrums für Hochschulentwicklung. Während die dazugehörige Presseaussendung am Mittwoch die heimischen Redaktionen erreichte, gaben Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und Fachhochschulkonferenz-Präsident Helmut Holzinger den weiteren Ausbau der Studienplätze an den Fachhochschulen bekannt.

In Österreich sei die Nachfrage an FH-Studienplätzen hoch, sagte der Minister beim Besuch der FH des bfi Wien. 500 neue Studienplätze sollen mit der jetzigen dritten Tranche für das Studienjahr 2014/2015 geschaffen werden. Insgesamt würden im Endausbau bis zum Jahr 2015 somit 4000 neue Studienplätze finanziert, zwei Drittel für Bachelor-Studiengänge, ein Drittel für Master-Studien. Dafür nimmt der Bund 40 Millionen Euro in die Hand.

„Der Ausbau der Fachhochschulen soll und muss aber weitergehen“ , versprach der Minister. Er erinnerte an die Expertengruppe, die 2011 den Ausbau empfahl, „mit dem Ziel, dass 40 Prozent aller Studierenden an Fachhochschulen studieren.“ Derzeit liege der Anteil bei nur etwa elf Prozent.

„Österreichweit kommen auf einen freien FH-Studienplatz drei Bewerber“, konkretisierte Helmut Holzinger, Geschäftsführer der FH des bfi Wien, die starke Nachfrage. Das Verhältnis von Studierenden an Unis und FH sei sieben zu eins, bei den Absolventen allerdings nur mehr drei zu eins. Holzinger begründete das mit einer höheren Drop-out-Quote und längerer Studienzeit bei den Universitätsstudien.

Die Fachhochschulen können ihre Anträge bis 10. Mai einreichen, die Vergabe erfolgt im Juni. Voraussetzung ist eine Akkreditierung durch Agentur für Qualitätssicherung (AQA). Bei der Auswahl würden laut Minister Töchterle Schwerpunkte auf Kooperationen mit Wirtschaft und Universitäten, auf neue Lernformen und auf die Standortentwicklung gelegt.

Recht auf Doktorat

Auch die Durchlässigkeit zwischen FH und Unis soll verbessert werden. Eine neue Verordnung berechtigt Absolventen von 27 weiteren FH-Masterstudien zu einem Doktoratsstudium an einer Universität – das entspricht der Zahl der jährlich neu installierten Studienrichtungen. Derzeit haben zwei Prozent der Promovierten zuvor an einer FH studiert, 2005 waren es mit 0,3 Prozent deutlich weniger.

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