12-Stundentag steigert die Fehleranfälligkeit
Der Gesetzgeber will den 12- Stunden-Arbeitstag, noch sind die Rahmenbedingungen aber nicht geklärt. Doch was macht das mit uns?
Wir können gar nicht so lange produktiv sein, ist Mediziner Wolfgang Lalouschek überzeugt. „Aus medizinische-psychologischer Sicht ist eine höherwertige Tätigkeit über zwölf Stunden nicht möglich“, sagt er. Denn es komme dabei zu Konzentrationsstörungen und Fehleranfälligkeit. Spätestens ab der zehnten Tagesarbeitsstunde entstehe bei jedem Menschen ein deutlicher Leistungsknick, inklusive erhöhter Unfallgefahr im Beruf oder im Straßenverkehr, zeigt eine Studie des Zentrums für Public Health in Wien. Nach zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit je zwölf Stunden Arbeit müsste man drei Tage freinehmen, um sich vollständig zu erholen, sagen die Forscher. Kürzere Arbeitstage seien generell produktiver als lange.
Hinzu kommt: Wenn der 12-Stunden-Tag nicht die Ausnahme, sondern die Regel wird, dann erhöht sich auch das Krankheitsrisiko. Schlafstörungen, Depressionen, Angstzustände bis hin zu Herzrhythmusstörungen und chronischem Stress seien die Folge.
Entscheidend nach langen Arbeitstagen ist die Art der Erholung. „Vieles, was Menschen machen, bedeutet zusätzlichen Stress“, betont Lalouschek und nennt Fernsehen auf der Coach mit Chips und Alkohol als Beispiel. Besser sei es, sich zu bewegen, ausreichend lange zu schlafen und Beziehungen zu pflegen, dabei könne man den Stress besser verarbeiten.
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