Kapsch TrafficCom fährt gestärkt aus Krisenjahr

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Klagen in Südafrika belasteten Gewinn. Probleme nun aber überwunden.

Es war ein Geschäftsjahr der Rückschläge: 2012/13 (per Ende März) musste der heimische Hersteller elektronischer Mautsysteme, Kapsch TrafficCom, einen Rückgang des Periodenüberschusses um 39 Prozent auf 27,5 Millionen Euro hinnehmen. Der Umsatz fiel um elf Prozent auf 550 Millionen Euro. Die Aktionäre bekommen 40 Cent nach 90 Cent je Aktie.

„Da ist einiges passiert, was uns nicht gefällt“, sagte Konzernchef Georg Kapsch. Vor allem in Südafrika liefen die Geschäfte nicht wie geplant. Die Inbetriebnahme des Mautsystems wurde durch Klagen einer Vereinigung privater Mietwagenbetreiber torpediert. Kapsch TrafficCom hatte das Mautsystem schon startklar aufgestellt und die Mannschaft vor Ort. Die Verzögerung koste Millionen von Euro. Zudem sind die lange Zeit hohen Gewinnspannen der sogenannten On-Board-Units (Mauterfassungs-Geräte in den Lkw) in den USA auf das anderswo übliche Niveau gefallen.

Kapsch hat aber rasch gegengesteuert: Das Umlaufvermögen und die Nettoverschuldung wurden stark reduziert. Und dank der Mautsystem-Zahlungen aus Polen ist der Cash-Flow deutlich gestiegen. „Wir haben jetzt eine starke finanzielle Position“, betont Kapsch.

Überstanden

Die Probleme in Südafrika dürften überwunden sein. Die rechtlichen Hürden seien beseitigt, das Mautgesetz sollte demnächst in Kraft treten können. Kapsch rechnet mit Betriebsstart im Juli. In Slowenien sollte die Regierung noch in diesem Monat die Entscheidung über das Mautsystem fällen. Kapsch TrafficCom ist dort der einzige Bieter. Ausschreibungen in den USA und in Belgien werden erwartet.

Die Aktie des Unternehmens, die zuletzt stark gelitten hat, reagierte auf die Bekanntgabe des Gewinneinbruchs mit einem Plus von 0,6 Prozent. Denn die Börsianer haben viel Schlimmeres erwartet: Sie rechneten mehrheitlich mit einem Verlust. Daniel Lion, Aktienanalyst der Erste Group, hätte sich daher einen deutlich größeren Kurssprung erwartet. Den Ausblick für Kapsch TrafficCom sieht er positiv. Lion schaut auf die Profitabilität und die sei „überraschend stark“. Der Aktie gibt er mittelfristig ein Potenzial auf 45 bis 50 Euro, das Kursziel setzt er sogar mit 60 Euro an.

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