Kapsch TrafficCom bewegt sich langsam aus der Verlustzone
Der österreichische Mautsystem-Betreiber und Verkehrssteuerungsexperte Kapsch TrafficCom hat es nach herben Verlusten im Vorjahr geschafft, eine Trendwende im Geschäftsjahr 2021/22 einzuläuten.
„Ich freue mich, dass uns der operative Turnaround gelungen ist. In einem anspruchsvollen Umfeld wuchsen beide Segmente und wir legten in allen Regionen zu. Im neuen Geschäftsjahr wollen wir die Profitabilität weiter verbessern“, sagte Vorstandsvorsitzender Georg Kapsch am Mittwoch.
So sank der Verlust von fast 103 Millionen Euro im Vorjahr auf aktuell -9,3 Millionen Euro. Der Verlust sei aber bloß dem Steueraufwand geschuldet.
Zugleich stieg der Umsatz um knapp drei Prozent auf fast 520 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis wird mit plus elf Millionen Euro beziffert. Die Umsatzentwicklung war auf zwei Gründe zurückzuführen. Nach umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen und Wertberichtigungen lag das Hauptaugenmerk in Nordamerika weiterhin auf der Stabilisierung der Organisation.
Außerdem spürte die Gruppe die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie weiterhin deutlich. Das Neugeschäft, speziell bei der Maut-Errichtung in Europa, dümpelte auf niedrigem Niveau dahin.
Verkehrssteuerung
„Der große Teil der Kunden des Unternehmens sind öffentliche Einrichtungen, Behörden oder Körperschaften“, heißt es von Kapsch. „Deren Fokus lag in den meisten Ländern darauf, die Pandemie zu bekämpfen, oder die Wirtschaft und Arbeitsmärkte zu unterstützen. “ Investitionen zur Unterstützung von Umweltzielen hätten daher noch nicht ausreichend Priorität gehabt. Außerdem führten Engpässe bei elektronischen Bauteilen dazu, dass die vorhandene Nachfrage nach Komponenten nicht wie gewünscht bedient werden konnte und sich ein Auftragsrückstau bildete.
In Zukunft, meinte Kapsch, werde das autonome Fahren und daher die Verkehrssteuerung immer wichtiger. Fast 30 Prozent des Umsatzes macht Kapsch TrafficCom bereits im Bereich Verkehrssteuerung, rund 70 Prozent werde mit Mautsystemen umgesetzt.
Für das Geschäftsjahr 2022/23 erwartet der Konzernchef ein stabiles Umsatzniveau und eine weitere Verbesserungen des Betriebsergebnisses.
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