Kalifornien boomt, Österreichs Exporte beflügelt

Goldene Tage für die österreichische Exportwirtschaft: In ersten drei Quartalen legten Ausfuhren um 8,3 Prozent zu (Bild: Golden Gate Bridge in San Fransisco)
USA mit Abstand Österreichs größter Überseemarkt. Vor allem "Golden State" importiert "Made in A".

Die österreichischen Exporte in die USA profitieren vom Wachstumskurs der US-Wirtschaft. In den ersten drei Quartalen stiegen die Exporte um 8,3 Prozent auf 5,8 Mrd. Euro, die Importe legten um 5,6 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro zu. Der Handelsbilanzüberschuss lag damit in neun Monaten bei 2,3 Mrd. Euro.

"Mit keinem anderen Land der Welt erzielt Österreich einen derart hohen Handelsbilanzüberschuss", so der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Los Angeles, Rudolf Thaler, am Montag. Die US-Wirtschaft nehme wieder deutlich Fahrt auf und werde von einem durchschnittlichen Wachstum von zwei Prozent im Zeitraum 2009 bis 2014 auf einen Wachstumspfad von drei Prozent einschwenken.

Mehr Jobs

Die US-Wirtschaft werde bei diesem Tempo 200.000 bis 260.000 Jobs monatlich schaffen. Im November wurden 321.000 neue Jobs geschaffen, die größte Anzahl seit drei Jahren. Die Arbeitslosenrate soll gegen Ende 2016 auf 5 Prozent sinken, der anziehende Arbeitsmarkt zu einem Lohnanstieg führen. Die sinkenden Ölpreise bringe den amerikanischen Konsumenten zudem große Einsparungen, das Geld soll bei zunehmendem Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung in den Konsum fließen.

Die USA sind mit Abstand Österreichs größter Überseemarkt und weltweit die Nummer Drei unter den Exportdestinationen. Kalifornien ist unter allen US-Bundesstaaten der größte Importeur österreichischer Produkte. Im Zeitraum Jänner bis September 2014 betrugen die Importe aus Österreich 926,8 Mio. Dollar (744,42 Mio. Euro). Bei den Lieferländern liegt Österreich auf Platz 29, ist aber an fünfter Stelle als EU-Lieferant Kaliforniens gereiht.

Technologie-Hotspot

Im "Golden State" Kalifornien liegt das Wachstum seit drei Jahren über dem US-Durchschnitt. Die kalifornische Wirtschaft surft aber mit zwei ungleich schnellen Boards: Der aufstrebende Technologiesektor zieht einen Großteil der Investitionen an sich und belebt die Bauwirtschaft. Rund um Universitäten wie in San Francisco, Silicon Valley, San Diego und Los Angeles entstehen Wachstumszentren.

Lohn in Kalifornien deutlich höher

Die zwei größten Containerhäfen des Landes, Los Angeles und Long Beach, wie auch die Logistikindustrie profitieren von einem sechs-prozentigen Zuwachs der Containerimporte, ebenso der Flughafen Los Angeles. Die Durchschnittslöhne für Arbeiter lagen 2013 in Kalifornien bei 56.580 Dollar im Vergleich zum US-Durchschnitt von 49.700 Dollar, was auf die Produktion höherwertiger Produkte in Kalifornien zurückzuführen sei. In der Fertigung investieren Unternehmen zunehmend in Automatisierung - der Trend geht in Richtung "Dark Factories", in denen kein Licht für die eingesetzten Roboter benötigt wird.

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