Kaffee: Weltmarktpreis am Boden, Nestle und Starbucks am Pranger

Kaffee: Weltmarktpreis am Boden, Nestle und Starbucks am Pranger
Britisches Fernsehen berichtet von Kinderarbeit auf Plantagen. Spekulanten und Überkapazitäten schicken Kaffeepreis in den Keller.

Eines vorweg: Kaffee ist ein Milliardengeschäft und nach Erdöl der meistgehandelte Rohstoff der Welt. Verkauft werden oft nicht nur Bohnen, sondern auch ein Lebensgefühl. So wirbt die Kapselmarke Nespresso seit 2006 weltweit mit dem Hollywood-Star George Clooney, der ihr als Testimonial zusätzlichen Glanz verleihen soll.

Das Glamour-Image wurde jetzt aber angepatzt. Laut einem britischen Fernsehbericht sollen Nespresso und die US-Kaffeehauskette Starbucks Bohnen von Plantagen in Guatemala beziehen, auf denen es Kinderarbeit gibt. Starbucks beteuert, von den betroffenen Gebieten keine Ware zu beziehen. George Clooney gibt sich in einem schriftlichen Statement "überrascht und persönlich betroffen". Er hoffe, dass die Zustände weiter untersucht werden. Nespresso hat vorerst den Kauf von Kaffee aus der Region gestoppt und kündigt umfassende Untersuchungen an.

Ein Image-Schaden nicht nur für die Firmen, sondern auch für Guatemala, dessen Präsident ebenfalls umfassende Prüfungen ankündigt. Er kann die Vorwürfe so dringend brauchen wie einen Kropf. Rund eine halbe Million Guatemalteken leben vom Kaffeeanbau und das Geschäft ist seit Jahren alles andere als florierend.

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