Junge Autofahrer lassen Elektroautos links liegen
Auch wenn Elektroautos in aller Munde sind, in der Praxis sind die Zulassungszahlen noch überschaubar. Und auch künftig hält sich der Drang zum Umstieg aufs E-Gefährt in Grenzen. Nur zehn Prozent der 18-30-jährigen Österreicher mit Führerschein wollen sich ein E-Auto zulegen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Gallup Instituts für die Wiener Städtischen unter 1.000 Österreichern mit Führerschein.
Insgesamt bevorzugen 19 Prozent aller Befragten einen Elektroantrieb, sollten sie jetzt ein neues Auto kaufen. Davon sind Frauen mit 22 zu 17 Prozent in der Mehrzahl. Es gebe auch eine Korrelation mit dem Bildungsgrad, merkt Gallup-Studienleiterin Gabriele Reithner an.
32 Prozent bevorzugen einen Benziner und je rund ein Viertel Diesel und Hybridantrieb. Dass so wenig Menschen sich in der Praxis für einen Elektroantrieb begeistern, erklärt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen, mit den altbekannten Vorbehalten wie etwa zu geringe Reichweite, mangelnde Ladeinfrastruktur oder zu hoher Preis. "Wien-Salzburg sollte ohne Stopp möglich sein." Sie sieht aber dennoch in ein paar Jahren ein Potenzial von bis zu rund 50 Prozent der Neuzulassungen. Aber es sei noch viel Öffentlichkeitsarbeit notwendig.
78 Prozent der Befragten wollen demnach ihr Mobilitätsverhalten nicht verändern. Der Rest versteht darunter vor allem die Anschaffung eines neuen, sparsameren Modells (siehe Grafik), aber eben kein Elektroauto. Insgesamt hat für knapp 60 Prozent der Umweltgedanke beim Autofahren schon Relevanz.
Versicherungsseitig helfe dabei, so Wendler, etwa ein Umweltbonus von 30 Prozent bei E-Autos auf Haftpflicht und Kasko. Und bei herkömmlichen Antrieben bietet die Städtische einen Klimabonus von bis zu 20 Prozent, abhängig vom CO2-Ausstoß.
Generell hat für 64 Prozent der Befragten das Auto einen (sehr) hohen Stellenwert. 75 Prozent besitzen ein eigenes Gefährt. 47 Prozent nutzen es fast täglich, am Land sind es mit 47 Prozent deutlich mehr als in der Stadt (38 Prozent).
Die jährliche Kilometerleistung ist aber überschaubar. 53 Prozent sind Wenigfahrer mit einer jährlichen Kilometerleistung von maximal 10.000 gefahrenen Kilometern. 22 Prozent sind Vielfahrer mit mindestens 15.000 gefahrenen Kilometern.
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