Junge Autofahrer lassen Elektroautos links liegen

Eine Markierung auf Asphalt zeigt ein Elektroauto mit Ladestecker.
Nur 10 Prozent wollen sich eines zulegen. Generell hat für 64 Prozent das Auto einen (sehr) hohen Stellenwert.

Auch wenn Elektroautos in aller Munde sind, in der Praxis sind die Zulassungszahlen noch überschaubar. Und auch künftig hält sich der Drang zum Umstieg aufs E-Gefährt in Grenzen. Nur zehn Prozent der 18-30-jährigen Österreicher mit Führerschein wollen sich ein E-Auto zulegen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Gallup Instituts für die Wiener Städtischen unter 1.000 Österreichern mit Führerschein.

Eine Grafik der Kfz-Umfrage 2022, die zeigt, dass 22 % ihr Mobilitätsverhalten ändern wollen und 78 % nicht.

Insgesamt bevorzugen 19 Prozent aller Befragten einen Elektroantrieb, sollten sie jetzt ein neues Auto kaufen. Davon sind Frauen mit 22 zu 17 Prozent in der Mehrzahl. Es gebe auch eine Korrelation mit dem Bildungsgrad, merkt Gallup-Studienleiterin Gabriele Reithner an.

Eine Grafik zur Kfz-Umfrage 2022 zeigt die Antworten auf die Frage, was sich an der Mobilität ändern wird.

32 Prozent bevorzugen einen Benziner und je rund ein Viertel Diesel und Hybridantrieb. Dass so wenig Menschen sich in der Praxis für einen Elektroantrieb begeistern, erklärt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen, mit den altbekannten Vorbehalten wie etwa zu geringe Reichweite, mangelnde Ladeinfrastruktur oder zu hoher Preis. "Wien-Salzburg sollte ohne Stopp möglich sein." Sie sieht aber dennoch in ein paar Jahren ein Potenzial von bis zu rund 50 Prozent der Neuzulassungen. Aber es sei noch viel Öffentlichkeitsarbeit notwendig.

Eine Grafik der Kfz-Umfrage 2022 zeigt, wie wichtig der Umweltgedanke beim Autofahren ist. Für knapp 60% ist er relevant.

78 Prozent der Befragten wollen demnach ihr Mobilitätsverhalten nicht verändern. Der Rest versteht darunter vor allem die Anschaffung eines neuen, sparsameren Modells (siehe Grafik), aber eben kein Elektroauto. Insgesamt hat für knapp 60 Prozent der Umweltgedanke beim Autofahren schon Relevanz.

Eine Grafik zur Kfz-Umfrage 2022, die die Veränderung des Umweltgedankens in Bezug auf Autos zeigt.

Versicherungsseitig helfe dabei, so Wendler, etwa ein Umweltbonus von 30 Prozent bei E-Autos auf Haftpflicht und Kasko. Und bei herkömmlichen Antrieben bietet die Städtische einen Klimabonus von bis zu 20 Prozent, abhängig vom CO2-Ausstoß.

Eine Grafik der Kfz-Umfrage 2022, die zeigt, wie sich das Umweltbewusstsein der Befragten verändert hat.

Generell hat für 64 Prozent der Befragten das Auto einen (sehr) hohen Stellenwert. 75 Prozent besitzen ein eigenes Gefährt. 47 Prozent nutzen es fast täglich, am Land sind es mit 47 Prozent deutlich mehr als in der Stadt (38 Prozent).

Eine Grafik zur Kfz-Umfrage 2022 über veränderte Umweltgedanken.

Die jährliche Kilometerleistung ist aber überschaubar. 53 Prozent sind Wenigfahrer mit einer jährlichen Kilometerleistung von maximal 10.000 gefahrenen Kilometern. 22 Prozent sind Vielfahrer mit mindestens 15.000 gefahrenen Kilometern.

 

 

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