Junge Aktien: Anleger für Mikroalgen gesucht

Mikroalgen in 5,5 Meter hohen Glasröhren.
Die ecoduna AG startet mit der ersten industriellen Algenproduktion in Österreich. Jetzt kommen neue Aktien.

Das 10.000 Quadratmeter große Glashaus steht. Noch könnte man das Gebäude in Bruck an der Leitha für ein "normales" Gewächshaus halten. Bald nicht mehr: Ende September werden die ersten, 5,50 Meter hohen, Glasröhren aufgestellt. In diesen Röhren wird die ecoduna AG ab Jänner Mikroalgen wachsen lassen. Das Unternehmen gilt als internationaler Technologieführer bei der Produktion von Mikroalgen.

Mit der ersten Ernte rechnet ecoduna-Chef Johann Mörwald im März. "Im ersten Quartal kann man eine Ernte von ein paar hundert Kilogramm erwarten, im zweiten Quartal kann man dann schon von Tonnen reden", sagt Mörwald.

  • Demnächst werden wieder Geldgeber gesucht: Von 28. August bis 22. September führt die ecoduna AG durch die Ausgabe von jungen Aktien um einen Stückpreis von sechs Euro eine Kapitalerhöhung durch. So sollen rund drei Millionen Euro hereinkommen. Eine weitere Million Euro sollen Großinvestoren beisteuern. Mörwald: "Damit ist dieser Produktionsschritt ausfinanziert."

Die Anlage ist für eine Produktion von hundert Tonnen Algen pro Jahr ausgelegt. Bei Vollbetrieb kalkuliert Mörwald mit einem jährlichen Umsatz von zehn Millionen und einem Gewinn von 4,4 Millionen Euro. Dividende soll es vorerst aber keine geben. "Etwa drei Jahre nach der Inbetriebnahme, also 2020, wird es auf der Hauptversammlung die Diskussion geben, wie es weiter gehen soll", erzählt Mörwald. Die Mehrheit kann sich dann für Dividenden entscheiden; oder für einen "Exit" in Form eines Börsengangs oder eines Unternehmensverkaufs. Angedacht ist jedenfalls ein weiterer Ausbau der Algenproduktion auf dann 30.000 Quadratmeter.

Für Anleger, die schon früher aussteigen wollen, hat ecoduna auf der Homepage einen "Traderoom" eingerichtet, über den Aktien angeboten werden können.

Omega 3

In den aufgestellten Röhren bekommen die Algen die optimale Sonneneinstrahlung. Wozu eigentlich Algen? Sie enthalten wichtige Fettsäuren wie Omega 3, erklärt Mörwald. Bei Überfischung der Meere wird ein veganes Angebot immer wichtiger – auch weil der Weltmarkt für Omega 3 wächst. Mörwald wird die Biomasse an Großhändler und Produzenten im Bereich Nahrungsergänzungsmittel, Tierfutter, Kosmetik und Pharmazie verkaufen.

Hitze ist im Glashaus kein Problem, sagt Mörwald. Die Temperatur in den Glaskolben wird mit frischem Wasser geregelt. Erst kürzlich hat sich wieder ein ausländisches Unternehmen für das System interessiert. An ein Franchise-System will er aber noch nicht denken.

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