Juncker: Banken zu Gläubigerbeteiligung verpflichten

Juncker: Banken zu Gläubigerbeteiligung verpflichten
Aus Freiwilligkeit wird Pflicht: Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker will Banken im Kampf gegen die Krise zur Gläubigerbeteiligung verpflichten.

Mitte Juni beschlossen die Euro-Finanzminister, dass zum zweiten Griechen-Hilfspaket auch private Gläubiger einen Beitrag leisten müssen - allerdings nur freiwillig und nicht verbindlich. Besonders Deutschland drängte darauf. Andernfalls würden Rating-Agenturen Griechenland als zahlungsunfähig einstufen. 21 Prozent Wertberichtigung sollen Banken und Versicherer demnach hinnehmen - unterm Strich soll dies 50 Mrd. Euro bringen.

Nun, vier Monate später, soll aus der Freiwilligkeit Pflicht werden: Im Kampf gegen die Euro-Schuldenkrise könnten Banken nach den Worten von Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker zu einer Gläubigerbeteiligung verpflichtet werden. "Die Privatbanken müssen wissen, dass wenn die freiwillige Gläubigerbeteiligung nicht ausreichen wird ..., dass wir dann auch ins Auge fassen müssen, dass es zu einer nicht-freiwilligen Gläubigerbeteiligung kommt", sagte der luxemburgische Regierungschef am Freitag im Deutschlandfunk. Darüber werde der in der kommenden Woche mit EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und den Vertretern der Privatbanken sprechen.

Juncker sagte zudem, einige europäische Banken müssten rekapitalisiert werden. So müsse sichergestellt werden, dass es keine Infizierungsgefahr für das gesamte Bankensystem gebe. "Man muss die Lage der verschiedenen Bankhäuser in Europa getrennt beachten und beobachten und man braucht hier wahrscheinlich maßgeschneiderte Lösungen."

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