Juli: Weniger Gas und Strom in Österreich verbraucht
Der Gasverbrauch war in Österreich im Juli deutlich, um rund 11 Prozent, niedriger als ein Jahr zuvor. Bei Strom betrug der Rückgang laut Daten der Regulierungsbehörde E-Control rund 5 Prozent. Mit schuld daran seien die hohen Energiepreise, so E-Control-Experte Johannes Mayer zur APA. Die Strom- und Gasgroßhandelspreise waren im Juli im Monatsdurchschnitt rund fünf Mal so hoch wie im Vorjahresmonat. Enorm gesunken ist laut E-Control die Stromerzeugung aus Wasserkraft.
Insgesamt wurden im heurigen Juli 3,53 Terawattstunden (TWh) Gas an die österreichischen Endkunden abgegeben, das waren um rund 0,44 TWh oder 11,1 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Der Inlandsstromverbrauch (ohne Verbrauch für Pumpspeicherung) sank um 4,9 Prozent.
Die Stromerzeugung ging um rund 17,2 Prozent auf 5,2 TWh zurück. Davon stammten nur noch 60 Prozent aus Wasserkraft, im Juli 2021 waren es noch rund 70 Prozent. Insgesamt sank die Stromproduktion aus Wasserkraft um 28,5 Prozent auf rund 3,1 TWh. Zurückzuführen sei dies einerseits auf die sehr niedrige Wasserführung der österreichischen Flüsse im Juli 2022, andererseits habe es im Juli 2021 merklich bessere Verhältnisse gegeben. Die Wasserkrafterzeugung lag um mehr als ein Viertel (28 Prozent) sowohl unter dem langjährigen Durchschnitt als auch grob unter dem Vorjahreswert. In den Laufkraftwerken betrug der Rückgang rund 30 Prozent auf rund 2 TWh, in den Speicherkraftwerken rund 26 Prozent. Kompensiert wurden diese Einbußen teilweise durch eine höhere Erzeugung aus kalorischen Kraftwerken (plus 12 Prozent) bzw. Windkraftanlagen (plus 6 Prozent).
Die Stromimporte aus dem Ausland sind um 35 Prozent auf rund 2,4 TWh gestiegen. Die physikalischen Stromexporte sanken um 19 Prozent auf rund 1,5 TWh. Die Nettoimporte lagen mit 0,83 TWh somit deutlich über dem Vergleichswert des Vorjahres (0,13 TWh).
Die inländische Gasproduktion (inkl. Einspeisung biogener Gase) stieg um 6,4 Prozent auf 0,58 TWh. Die Einspeicherung war deutlich höher als im Vorjahr. Eingelagert wurden um 27 Prozent mehr Gas, während die Entnahme um 26 Prozent geringer war als im Jahr davor. Die physikalischen Importe aus dem benachbarten Ausland lagen um rund 29 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Die physikalischen Exporte sanken um rund 45 Prozent, wodurch sich für Juli 2022 ein deutlich höherer Importsaldo von 10,9 TWh gegenüber dem Juli 2021 ergab.
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