Bei 62 Prozent der Käufe hätten die Jugendlichen das Gewünschte erhalten, obwohl eine Altersgrenze von 16 Jahren gelte.
Holubar kritisierte darüber hinaus mangelnden Spielerschutz und präsentierte am Dienstag auf einer Pressekonferenz anonymisierte Aussagen von Betroffenen, die sich als spielsüchtig bezeichneten. Mitarbeiter der Casinos würden, so die Vorwürfe, bewusst nicht einschreiten, wenn Spieler ein problematisches Verhalten an den Tag legten.
Der Verein erstattete auch etliche Anzeigen nach dem Mediengesetz für Werbung des Casinos-Konzerns, die laut Holubar nicht gekennzeichnet worden sei.
"Lügen und Halbwahrheiten"
Holubar verbreite eine Mischung aus Lügen und Halbwahrheiten, die nur der Stimmungsmache dienen sollten, konterte Casinos-Sprecher Patrick Minar. Auf Basis anonymer Behauptungen, die oft nachweislich falsch seien, „sind Verbesserungen des Spielerschutzes nicht möglich“. Man habe für jeden konstruktiven Vorschlag zur Verbesserung des Spielerschutzes ein offenes Ohr. Der Verein sei aber keine anerkannte Spielerschutzeinrichtung. Vielmehr versuche Holubar in mehreren Verfahren gegen die Unternehmensgruppe weit über eine Million Euro für sich persönlich zu erstreiten.
Glücksspielbehörde
Die Neos forderte am Dienstag das Finanzministerium in zwei Entschießungsanträgen auf, die schon lange angekündigte Reform des Glücisspielgesetzes bis Ende 2023 umzusetzen und endlich eine unabhängige Glücksspielbehörde zu installieren. Diese sollte die Aufsicht über das Glücksspiel sowie die anstehende Vergabe der Casinos- und Lotterien-Lizenzen haben. Außerdem fordern die Neos eine österreichweite Sperrdatenbank für Spieler, Finanz- und Sozialministerium seien seit nahezu 12 Jahren säumig, heißt es in zwei parlamentarischen Anfragen der Neos-Abgeordneten Stephanie Krisper.
andrea hodoschek@kurier.at
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