Jede vierte deutsche Brauerei in ihrer Existenz gefährdet
Die Bier-Auswahl in Deutschland könnte in Folge der Coronakrise sinken. Jede vierte Brauerei sieht nach Branchenangaben ihre Existenz gefährdet. Ursache seien die seit knapp einem halben Jahr andauernden Öffnungsbeschränkungen im Gastgewerbe, teilte der Deutsche Brauer-Bund am Mittwoch in Berlin mit.
Der Fassbiermarkt ist den Angaben nach zusammengebrochen, mit Flaschenbier seien Verluste nicht annähernd auszugleichen, so der Verband. Von Jänner bis März habe der Umsatz im Durchschnitt ein Drittel unter dem Vorjahreswert gelegen; von Betrieb zu Betrieb gebe es große Unterschiede.
Perspektiven fehlen
"Einbrüche dieser Dimension hat es seit Ende des Zweiten Weltkriegs in der deutschen Brauwirtschaft nicht gegeben", teilte Verbandshauptgeschäftsführer Holger Eichele mit. Für eine Erholung fehle jede Perspektive. Viele Unternehmen warteten noch auf beantragte staatliche Hilfen. Der Verband fordert eine Öffnungsperspektive, Steuererleichterungen und Verbesserungen bei den Hilfen.
Auch in Österreich haben die Brauereien die Coronakrise durch die geschlossene Gastronomie und die Absagen bei Konzerten und anderen Großveranstaltungen zu spüren bekommen. Im Schnitt büßten die Brauer ein Fünftel ihres Umsatzes ein - einzelne Brauereien verloren aber bis zu 70 Prozent ihres Umsatzes, hieß es im März seitens des Brauereiverbandes.
Insgesamt wurden in Österreich 2020 rund 840.000 Hektoliter Fass- und Tankbier weniger verkauft als im Jahr zuvor, das entspricht rund 170 Millionen Krügerl und bedeutet ein Minus von 46 Prozent, so der Brauereiverband.
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