Restbestände
Viele Weißweine aus diesem Jahrgang sind längst in privaten Weinkellern verschwunden oder bereits ausgetrunken. Es gibt nur noch Restbestände. Doch das ist kein Grund zum Lamatieren. Denn nun kommen die 2019er Rotweine auf den Markt. Die Erwartungen sind, wie beim Weißwein, zurecht sehr hoch.
Was nach 2019 kam, war sicher nicht schlecht. Der Präsident des österreichischen Weinbauverbandes, Johannes Schmuckenschlager, beschreibet 2020 als „klassisch österreichisches Weinjahr.“ An diesem Jahrgang gibt es nichts auszusetzen.
Danach kam das nächste Superweinjahr. 2021 gilt als ähnlich herausragend wie 2019. Die Erwartungen sind sogar noch höher. Ein „Wahnsinnsjahrgang“, lautet die Kurzbewertung von Willi Klinger, Geschäftsführer von Wein & Co. „Ich bin seit 35 Jahren im Weinbusiness und habe noch keinen solchen Jahrgang erlebt. Noch besser als 2019. Die Weine haben Power, Konzentration, sowie Reife und Säure. Das ist Weltklasse für einen Grünen Veltliner.“
Klinger hat einen einfachen Rat an die Weinfreunde, wie man mit den Rotweinen Jahrgang 2019 und den Weißweinen Jahrgang 2021 umgehen soll. „Sammeln wie die Eichhörnchen.“
Einen sehr guten Überblick über das Angebot der österreichischen Weinwirtschaft ist der Wein Salon. Über Blindverkostungen werden 270 Salonweine und 17 Salonsieger ausgewählt. Die Ergebnisse der Verkostungen können im Internet abgerufen werden. (www.oesterreichwein.at Events).
DAC für alle
Die Erfolge der heimischen Winzer sind kein Zufall, sondern das Ergebnis konsequenter jahrelanger Arbeit. Vor 20 Jahren hatten sich die Weinbauern im Weinviertel auf ein DAC System (Districtus Austriae Controllatus) geeinigt. Das ist eine Herkunftsbezeichnung für gebietstypische österreichische Qualitätsweine.
Der Vorsitzende des Weinkomitee Weinviertel, Hans Setzer, erinnert sich. „Es gab kein Vorgängermodell. Wir sind vor einem weißen Blatt Papier gesessen und haben bei Null begonnen. Bei der Wahl der Rebsorte hatte man sich rasch geeinigt.
„Der mittelkräftige Grüne Veltliner ist in den Betrieben der wichtigste Wein“, erklärt Setzer, warum man sich für diese Rebsorte entschied. „Die Winzer haben sich intensiver mit dem Grünen Veltliner befasst. DAC Weinviertel hat die Qualität enorm gesteigert.“
Auch für den Export war DAC ein großer Vorteil. Bei der kleinteiligen Struktur der österreichischen Weinwirtschaft macht es Sinn, eine Rebsorte mit einem Herkunftsgebiet zu verknüpfen. Dann weiß der Konsument, was er bekommt. Mittlerweile gibt es DAC in allen Weinbaugebieten außer der Thermenregion (www.österreichwein.at DAC & Herkunft).
Klassiker
„Der frisch-pfeffrige Weinviertel DAC ist heute bereits ein Klassiker und von nationalen und internationalen Weinkarten nicht mehr wegzudenken“, freut sich der Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing, Chris Yorke. „Das war bahnbrechend für die Weiterentwicklung von Österreichs Weinwirtschaft und hat uns auch bei unseren Weinexporten weitergeholfen. Unverwechselbare Herkunftsweine sind das, was die Weinwelt international sucht. Und Österreich hat da wirklich viele Asse im Ärmel.“
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