IWF zu Hilfskrediten für Euroländer bereit

Der Währungsfonds hat Bereitschaft zur Vergabe von Krediten an angeschlagene Euro-Länder signalisiert.

Der Flächenbrand in der Eurozone wütet und weil die Löschversuche der Finanzminister nicht weitreichend genug greifen, wurde der Ruf nach dem IWF als "letzten Retter in der Not" immer lauter. Nun hat der Internationale Währungsfonds Bereitschaft zur Vergabe von Krediten an angeschlagene Euro-Länder signalisiert. Der Fonds arbeite bisher hinter den Kulissen auf eine Lösung der Staatsschuldenkrise hin, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde am Freitag in Brasilien.

Auf die Frage, warum sich der IWF nicht mit Krediten an Länder wie Spanien und Italien stärker engagiere, zeigte sich Lagarde dazu bereit. "Nach meinem Wissen ist dies aber noch nicht beantragt worden", erklärte sie. Frankreichs ehemalige Finanzministerin forderte von den Euro-Ländern, schnell zu einer gemeinsamen und umfassenden Lösung der Krise zu finden. "Was wir brauchen, ist eine Konsolidierung der Finanzen, die fest verankert ist, entschlossen und unumkehrbar."

Lagarde warnte vor den Folgen der Euro-Krise, deren Schwere niemand habe vorhersehen können. Sollte ein entschlossenes Vorgehen ausbleiben, drohe Europa ein "verlorenes Jahrzehnt" wie in den 1980er Jahren in Lateinamerika. Damals hatten Staatsbankrotte in verschiedenen Ländern das Wirtschaftswachstum langfristig ausgebremst.

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