Iveco-Produktion bei Graz stillgelegt

Iveco-Produktion bei Graz stillgelegt
Mitarbeiterabbau beim Feuerwehr-Fahrzeughersteller Iveco Magirus. Die Produktion erfolgt künftig im deutschen Ulm.

Der Feuerwehr-Fahrzeughersteller Iveco Magirus, eine Tochter des italienischen Fiat-Konzerns, wird die Produktion in Kainbach bei Graz einstellen. Das bestätigt Geschäftsführer Franz Lohr im KURIER-Gespräch. Ab 2013 soll die Produktion in der Konzernzentrale im deutschen Ulm erfolgen.

Erst 2003 war eine neue Fertigungshalle mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Kainbach um zwei Millionen Euro errichtet worden. In dieser werden Normfahrzeuge, Spezial- und Sonderfahrzeuge wie etwa Flugfeldlösch- und Rüstfahrzeuge mit Kran oder Industrielöschfahrzeuge hergestellt.

Dass der Standort in Österreich zur Gänze zugesperrt wird, sei aber falsch, sagt Lohr. "Wer mich kennt, weiß, dass es weitergeht." Endfertigung, Vertrieb und Service sollen gehalten werden. Laut Magirus-Sprecher Tobias Welp wird nun ein Sozialplan für die betroffenen Mitarbeiter ausverhandelt. Er spricht von 83 ständig Beschäftigten und 27 Leiharbeitern. Betriebsrat Eduard Adler nennt aber 40 Leiharbeiter und 108 Fixe als aktuellen Mitarbeiterstand. Er hofft, zumindest 30 bis 40 Kollegen der ständig Beschäftigten halten zu können.

Das 1922 gegründete Familienunternehmen Lohr wurde 1997 nach Insolvenz von Iveco-Magirus übernommen. 2010 wurden 36 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet.

Iveco will insgesamt fünf europäische Produktionen mit 1075 Beschäftigten schließen, zwei wurden bereits dichtgemacht. Der Hersteller leidet unter der Schuldenkrise in den wichtigen Absatzmärkten Südeuropas.

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