IVA-Präsident begrüßt Anzeige gegen Kerbler & Co.

IVA-Präsident Wilhelm Rasinger: „Der Ankauf war damals ein ziemlich starkes Stück“
In der Conwert-Affäre geht es um 216 Millionen Euro, die in den Sand gesetzt worden sein sollen.

Die Strafanzeige gegen das Ex-Management der börsenotierten Immobiliengesellschaft conwert um Günter Kerbler wegen des Verdachts der Untreue und Bilanzfälschung stößt beim Interessenverband für Anleger (IVA) auf Genugtuung. „Wir begrüßen diese Anzeige und die Untersuchung durch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft“, sagt IVA-Präsident Wilhelm Rasinger.

Wie der KURIER am Donnerstag berichtete, wird in einer Sachverhaltsdarstellung u. a. der Vorwurf erhoben, dass conwert unter Kerbler & Co. 2007 elf Dienstleistungs- gesellschaften aufgekauft hat, die sich als nicht werthaltig erwiesen. Es geht um insgesamt 216 Millionen Euro, die in den Sand gesetzt worden sein sollen. Nutznießer des Deals sollen Kerbler & Co. gewesen sein, denen diese Managementgesellschaften zum Teil gehörten. Kerbler bestreitet alle Vorwürfe.

„Der Ankauf war damals ein ziemlich starkes Stück“, erinnert sich Rasinger. „Es war aber clever eingefädelt, weil man die Hauptversammlung darüber abstimmen lassen hat.“ Rasinger votierte gegen den Deal. Eine Anfechtungsklage des Anlegerverbandes scheiterte an den hohen Prozesskosten.

Indes wird in der Strafanzeige unter Bezug auf Rasinger behauptet, dass damals gar keine ausreichende Entscheidungsgrundlage für eine Beschlussfassung der Aktionäre vorlag, weil man den Aktionären die Bewertungsgutachten mit Hinweis auf „Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse“ nicht vollständig offenlegte.

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