Italien: Razzien wegen hoher Benzinpreise

Italien: Razzien wegen hoher Benzinpreise
Wegen der hohen Preisen bei Sprit besteht für die Behörden des Nachbarlandes Verdacht auf "illegale spekulative Aktionen"

Italiens Behörden haben wegen hoher Spritpreise die Ölfirmen im Verdacht, illegal an der Preisschraube zu drehen. Die Finanzpolizei durchsuchte deswegen die Büros von zehn Ölfirmen. Dies bestätigten die Behörden am Samstag. In Rom, Mailand und Genua wurden bei den Hausdurchsuchungen am Freitag Dokumente beschlagnahmt, sagte Antonio Morelli von der Finanzpolizei Guardia di Finanza in Varese.

   Die Staatsanwaltschaft der Stadt nahe Mailand untersuche nach einer Beschwerde der Konsumentenorganisation Codacons "illegale spekulative Aktionen" der Ölfirmen, teilten die Steuerbehörden mit. Namen der betroffenen Firmen wurden nicht genannt. Es werde auch noch gegen niemanden formell ermittelt.

Starker Anstieg

   Die Benzinpreise in Italien stiegen in diesem Jahr noch stärker als in Österreich. Benzin war im Schnitt im März um 18,6 Prozent teurer als im selben Monat des Vorjahres, Diesel sogar um 25,5 Prozent. An einigen Tankstellen kostete ein Liter Benzin in der Vorwoche 1,90 Euro. Die Ölindustrie macht hohe Steuern für die Benzinpreise in Italien verantwortlich. Schätzungen zufolge landen 58 Prozent des Spritpreises im Staatshaushalt.

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