Italien protestiert: Chinesische Firma produziert in Österreich "Mozzarella"
Das im Kampf zum Schutz seiner Lebensmittelproduktion engagierte Italien empört sich wegen eines chinesischen Mozzarellas, der angeblich mit Käse aus Österreich produziert wird. Tommaso Razzolini, Mitglied der Regionalparlaments der Region Venetien, postete auf Facebook das Bild einer gelben Packung mit chinesischem Mozzarella mit Bildern von der Rialto-Brücke in Venedig und dem Schiefen Turm von Pisa.
"In Österreich produziert", steht auf Verpackung
Der Käse werde in Österreich von einem chinesischen Unternehmen produziert, heißt es auf der Packung, auf der chinesische Zeichen, Abbildungen einiger der bekanntesten italienischen Monumente und die Aufschrift „European Mozzarella Cheese“ zu sehen ist. „Dies scheint ein weiterer Fall von Fälschung zum Nachteil der italienischen Lebensmittelqualität zu sein. Hier geht es auch um die Ausbeutung des Images von Venedig“, protestierte Razzolini, der das Produkt beim italienischen Landwirtschaftsministerium meldete. Das Bild des chinesischen Mozzarellas machte in den sozialen Netzwerken die Runde.
"Affront für italienische Lebensmittelproduktion"
„Der fiktive 'europäische Mozzarella' besteht aus mehreren dünnen Scheiben, die laut Verpackung angeblich in Österreich von einem Unternehmen mit Sitz in China hergestellt werden“, erklärte Razzolini. Mehr Details gab es nicht. Symbole Venedigs dürften nicht mit Produkten zweifelhafter Herkunft in Verbindung gebracht werden. Dies sei ein Affront für die italienische Lebensmittelproduktion.
"Plagiatprodukt", das nichts mit Mozzarella zu tun habe
„Es ist schwierig festzustellen, wer das Bild zuerst gepostet hat, aber eins ist klar: Es handelt sich um ein Plagiatprodukt, das nichts mit echtem Mozzarella zu tun hat. Viele der im Vordergrund abgebildeten Monumente sind venezianisch: Der Canal Grande, eine Gondel und die Rialto-Brücke. Das sind Denkmäler, die jeder kennt und die für den Verkauf eines eher fragwürdigen Mozzarellas verwendet werden“, erklärte der Regionalparlamentarier weiter.
Italien kämpft auch gegen "Parmesan-Fälschungen"
Italien bemüht sich schon seit geraumer Zeit um den Schutz regionaltypischer Produkte. Seit Jahren führt Rom einen Kampf zum Schutz seines Nationalprodukts „Parmigiano“. Laut einer Studie des Landwirtschaftsverbands Coldiretti wird der bekannte Käse mit unterschiedlichen Namensvarianten in Österreich, Deutschland, Frankreich, in den USA, in Australien und sogar in Japan „gefälscht“.
Geschäft mit Plagiaten floriert
Obwohl der Europäische Gerichtshof im Juni 2002 die Verwendung der Bezeichnung Parmesan für Fälschungen des „Parmigiano Reggiano“ untersagte, floriert das Geschäft mit Plagiaten. Die Plagiatindustrie sei ein Betrug an den Konsumenten der ganzen Welt, betont der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti. Er warnt vor Web-Seiten, in denen man gefälschte italienische Käsesorten kaufen könne, die in den USA hergestellt werden.
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