Investieren wie Legende Warren Buffett
Warren Buffett zählt mit einem Vermögen von rund 100 Milliarden Dollar zu den reichsten Menschen der Welt. Bereits 1955 gründete er die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, deren Chef der mittlerweile 91-Jährige noch immer ist. Die erfolgreiche Investmentstrategie des „Orakels von Oklahoma“, wie er auch genannt wird, ist seit Jahrzehnten unverändert.
Er kauft solide Aktien und hält sie auch sehr lange. Sein Auswahl basiert auf einer simplen Formel: „Die erste Regel beim Investieren lautet – kein Geld verlieren. Und die zweite Regel: Vergiss nie die erste Regel.“ Von riskanteren Investments wie etwa in Optionen oder Futures hält er nichts.
So konnte Berkshire Hathaway seine Umsätze und Gewinne im Laufe der Jahre immer mehr vermehren. Im Vorjahr gab es einen Rekordgewinn von 90 Milliarden Dollar (bei 276 Mrd. Umsatz). Buffett selbst hält rund 16 Prozent der Aktien und ist damit größter Anteilseigner.
A- und B-Scheine
Wobei es zwei Berkshire-Aktien gibt: Ungefähr 40 Prozent der Anteilsscheine des Unternehmens sind A-Titel, der Rest entspricht Aktien der Klasse B. Worin besteht der Unterschied? Primär im Preis: A-Shares werden um rund 400.000 Dollar das Stück gehandelt und gelten somit als teuerste Aktien der Welt.
B-Shares sind mit rund 260 Dollar hingegen wohlfeil zu erwerben, haben aber von den Stimmrechten her auch entsprechend weitaus geringeren Wert. Aber darum geht es vielen Kleinanlegern ja überhaupt nicht. Sie wollen an Buffetts Gewinnen partizipieren. Das gelingt – auch wenn die Aktie heuer schon um 10 Prozent gefallen ist – dank der Dividenden ziemlich gut. Der KURIER wirft einen Blick auf die 10 größten Titel in Buffetts Portfolio.
Rang 10 - Activision Blizzard: Buffett hat im vergangenen Quartal seinen Anteil an dem US-Computerspiele-Konzern auf knapp 10 Prozent ausgebaut, wodurch er größter Einzelaktionär ist. Er setzt auf die Genehmigung der Übernahme des Konzerns durch Microsoft. Anteil von Activision in Buffetts Portfolio: 1,4 Prozent.
9 - U.S. Bankcorp: Das Finanzunternehmen ist die fünftgrößte Bank in den Vereinigten Staaten. Auch hier ist Buffett einer der größten Einzelinvestoren. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei 4 Prozent. Anteil: 1,9 Prozent.
8 - Moody’s: Die aktuelle Dividendenrendite der US-Ratingagentur liegt bei 0,9 Prozent. Anteil in Buffetts Portfolio: 2,3 Prozent.
7 - Occidental Petroleum: Buffett will von steigenden Energiepreisen profitieren und erhöhte seinen Anteil am US-Ölkonzern (3,3 % des Portfolios).
6 - Kraft Heinz:Von Philadelphia-Aufstrich bis zum Ketchup – ähnlich rot wie das Ketchup war auch die Aktie in den letzten Jahren – in den vergangenen 5 Jahren stieg der Standard & Poors-Index um etwa 60 Prozent, die Kraft Heinz-Aktie fiel im ähnlichen Ausmaß. Anteil 3,53%.
5 - Coca Cola: Das Unternehmen hob für 2021 die Dividende zum 60. Mal in Folge an. Bereits seit dem Jahr 1920 erhalten die Aktionäre durchgehend eine Dividende. 6,8 Prozent Anteil im Portfolio.
4 - Chevron: Die US-Ölaktie profitiert gegenüber anderen aus der Branche besonders von der aktuellen Lage: 24 Prozent Kursplus seit Jahresbeginn. Die Dividendenrendite liegt bei 3,8 Prozent und Buffet stockte seinen Anteil im Vorquartal um 300 Prozent weiter auf. 7,3% beträgt er nun im Portfolio.
3 - American Express: Bereits 1963 investierte Buffett erstmal in Amex, um 94 Cent je Aktie. Jetzt ist Amex 184 Dollar wert, das ist rund das 200-fache, oder ein jährlicher Gewinn von 13 Prozent. American Express macht 7,8% des Portfolios aus.
2 - Bank of America: Die Bank erzielte im Vorjahr einen Rekordgewinn. Heuer wird es wegen der Umstände nicht so toll laufen, im ersten Quartal fiel der Gewinn um 12 Prozent, der Aktienkurs um satte 30 Prozent. 13,6% Anteil.
1 - Apple: 43 Prozent(!) von Buffetts Portfolio entfällt nur auf Apple. Erst 2016 stieg er bei Apple Stück für Stück eingestiegen, heute besitzt er 5%. Im Vorjahr erhielt er alleine daraus 775 Mio. Dollar an Dividenden . Und dabei ist Buffett eigentlich ein Tech-Skeptiker. Gegenüber CNBC begründete er dies einst wie folgt: „Ich sehe Apple nicht als Aktie, ich sehe es als unser Geschäft.“
Tech- und finanzlastig
Neben den Top-10 im Warren Buffetts Portfolio gibt es derzeit noch 40 weitere Titel, die durchaus bekannte Namen tragen, wie etwa Amazon, HP, General Motors, Visa und Konkurrent Mastercard. Große Konzerne, deren Aktien Blue Chips genannt werden, gelten für Anleger prinzipiell als vertrauenswürdig und beständig. Sie zahlen auch in der Regel Dividenden aus, was für langfristige Investoren ein sehr wichtiges Entscheidungskriterium aus.
Auffällig an dem Portfolio ist die große Konzentration auf Technologie- und Finanzwerte. Zudem stammen sämtliche Titel aus den USA. Dass mit Apple das größte Asset knapp die Hälfte des Gesamtvolumens ausmacht, ist ebenfalls bemerkenswert. Geht es Apple gut, geht es somit auch Buffett gut. Und umgekehrt.
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