Internationales Wirtschaftsfestival abgesagt: Insolvenz für Fifteen Seconds
Fifteen Seconds wurde vor mittlerweile zwölf Jahren von Stefan Stücklschweiger und Thiemo Gillissen gegründet. Bekannt ist das Unternehmen vor allem durch das Fifteen Seconds Festival, das seit 2014 jährlich in Graz stattfindet. Überraschend verkünden die Gründer am heutigen Dienstagnachmittag die Absage des diesjährigen Festivals.
Grund sei eine Finanzierungslücke, weil sämtliche langjährige Sponsoren in den vergangenen Wochen unerwartet abgesagt hätten. Durch die kurzfristige Festival-Absage werde das Unternehmen zahlungsunfähig. „Die Absage der Veranstaltung, die über 90 % unseres Jahresumsatzes ausmacht, zwingt uns leider dazu, einen Insolvenzantrag für die Fifteen Seconds Events GmbH zu stellen“, so das Fifteen Seconds Team auf der Firmenwebsite.
Die Nachricht kommt unvorbereitet. 2017 wurde Strategie- und Designunternehmen Moodley zum Mehrheitseigentümer, erst 2022 kauften Stücklschweiger und Gillissen Anteile zurück und hielten mit neuen Partnern 90 Prozent des Unternehmens. Die Firmenpleite trifft das Personal und die Medien unerwartet, schließlich wird seit Monaten für das Festival am 6. und 7. Juni geworben.
Mit rund 8.000 Teilnehmern und mehr als 200 Speakers aus 30 Ländern ist das Fifteen Seconds Festival für seine Podiumsdiskussionen und Vorträge über zukunftsrelevante Wirtschaftsthemen bekannt. Die Erfolgsserie hat nun ein Ende gefunden. Wie das Team schreibt, sollen alle Versuche, im letzten Moment externe Geldgeber zu gewinnen, gescheitert sein.
Schulden und Vermögen
Die Verbindlichkeiten betragen laut AKV rund 1,66 Millionen Euro und schlüsseln sich wie folgt auf:
- Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten/AWS EUR 355.000,00
- Verbindlichkeiten gegenüber Darlehensgebern EUR 200.000,00
- Finanzamt Österreich EUR 50.000,00
- Österreichische Gesundheitskasse EUR 15.000,00
- Löhne EUR 40.000,00
- Ticketkäufer EUR 280.000,00
- Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten/Partnern EUR 720.000,00
Diesen Passiva werden Aktiva von rund EUR 142.000,00 gegenübergestellt, wobei der Großteil auf offene Kundenforderungen entfällt, welche an die Hausbank abgetreten sein dürften. Die freien Aktiva betragen rund EUR 46.000,00 (Fahrnisse, Waren, Sonstiges).
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