Insolvenzantrag gegen Hocheggers Firma

Peter Hochegger muss vor Konkursrichter antreten.
Wiener Gebietskrankenkasse versuchte bisher vergeblich, Forderung einzutreiben.

Der umstrittene Lobbyist Peter Hochegger weilt derzeit in Brasilien, doch am 15. April wird er dringend in Zimmer 1607 des Wiener Konkursgerichts erwartet. Denn: Die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) hat die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über seine Sicon Unternehmensberatung und -beteiligung GmbH beantragt.

Laut Aktenlage schuldet die Firma Sicon, deren Inhaber und Geschäftsführer Peter Hochegger ist, der Gebietskrankenkasse mittlerweile 28.412,79 Euro. Die Versuche der WGKK, den offenen Betrag einzutreiben, sind bisher gescheitert. Selbst eine Zwangsvollstreckung per Gerichtsvollzieher soll erfolglos geblieben sein.

Nun will der Insolvenzrichter Hochegger zur Frage der Zahlungsunfähigkeit der Sicon einvernehmen. Zugleich muss er eine Vermögensaufstellung seiner Firma vorlegen. Das Gericht konnte Hochegger die Ladung nicht zustellen, sie wurde hinterlegt. "Den Konkursantrag der Gebietskrankenkasse und auch einen allfälligen Gerichtstermin kenne ich nicht", schreibt Hochegger in einem eMail an den KURIER. "Über meinen Anwalt wurde der WGKK eine Ratenzahlung zur offenen Forderung angeboten, die aber offensichtlich abgelehnt wurde." Fragen zur Schieflage seiner Firma beantwortete der PR-Mann aber nicht.

Dabei war die Beratungsfirma früher eine Art Cashcow. Bis Oktober 2009 firmierte sie als "Valora AG" und war hierzulande die große Drehscheibe für fragwürdige Lobbying-Aktivitäten. Über die Konten der Valora sollen u. a. jene Gelder geflossen sein, welche die Telekom Austria in Form von Beraterverträgen und Studien-Aufträgen Entscheidungsträgern zuschanzte. Im Prozess um Telekom-Zahlungen über Werbeagenturen an das BZÖ erhielt Hochegger zweieinhalb Jahre Haft, das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Seiner Sicon gehören heute der Lebensmittelproduzent Alondo "Bio k.", die Windkraftfirma Sicon Energy und die Sicon Immo GmbH. Die Anteile an der Elektroroller-Vertriebsfirma "Urban Mobility" (Segway) soll Sicon verkauft haben.

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