Skilift-Betreiber auf der steirischen Bürgeralm ist pleite

Skilift-Betreiber auf der steirischen Bürgeralm ist pleite
19 Mitarbeiter betroffen, 1,33 Millionen Euro Schulden.

Die schneearme Wintersaison hat der Schiregion Aflenz – Bürgeralm Bergbahnen GmbH & Co KG und ihre gleichnamige Gesellschafterin in die Pleiten schlittern lassen. Die Betreiber von sieben Schiliftanlagen und einer Rodelbahn haben am Landesgericht Leoben Insolvenz angemeldet. Laut den Gläubigerschutzverbänden AKV, Creditreform und KSV1870 haben die zwei Gesellschaften insgesamt rund 1,33 Millionen Euro Schulden angehäuft, das Vermögen wird mit 343.000 Euro beziffert. 19 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen.

„Es handelt es sich um die zweite Insolvenz eines ausgegliederten Rechtsträgers der Marktgemeinde Aflenz-Kurort“, hält der AKV fest. Bereits im Februar 2014 wurde über einen weiteren Bereiter von vier Schiliften am Alpl (Bruggraber ALPLl Lifte und Schihütten GmbH) ein Insolvenzverfahren eröffnet.

Laut AKV wird „die Schiregion Alflenz-Bürgeralm von immer weniger Touristen besucht, sodass in den vergangenen Jahren kontinuierlich Verluste erwirtschaftet wurden“. Auch in der Saison 2012/13 ging der Liftkarten-Umsatz weiter zurück, am Ende der Saison betrug der operative Verlust 85.000 Euro, der Bilanzverlust sogar 750.000 Euro. Die Wintersaison 2013/14 war überhaupt katastrophal. Mangels einer Beschneiungsanlage konnte der Betrieb erst Ende Jänner 2014 aufgenommen werden, und musste witterungsbedingt bereits Ende Februar wiedereingestellt werden. Die Auslastung betrug somit lediglich ein Viertel einer normalen Saison.

Ende Februar stellte die finanzierende Bank BKS einen gestundeten Betrag in Höhe von 35.000 Euro fällig, heißt es im Insolvenzantrag.

Die Schulden

Die Verbindlichkeiten betragen 1,33 Millionen, davon entfallen 1,215 Millionen Euro auf Banken. Hauptgläubiger sind die Steiermärkische Sparkasse und eine regionale Raiffeisenbank. Die Gemeinde Aflenz-Kurort hat für „wesentliche Teile der aushaftenden Bankverbindlichkeiten Ausfallhaftungen übernommen“, heißt es im Antrag weiter.

Das Vermögen

Die Aktiva werden laut Creditreform mit 343.000 Euro beziffert, davon entfallen je 150.000 Euro auf Liegenschaften und den Maschinenpark.

Die Zukunft

Wie es mit den Liftanlagenbetreiber weitergeht ist, derzeit noch ungewiss. „Aus dem Insolvenzantrag geht nicht hervor, ob eine Fortführung des Unternehmens geplant ist“, heißt es vom KSV1870. Die Marktgemeinde Aflenz-Kurort ist aber die Gesellschafterin der Pleite-Firmen. „Sie hat Haftungen gegenüber den Banken übernommen, daher wird die weitere Vorgangsweise mit ihr auszuhandeln sein“, meint man beim AKV. Eine Verwertung der Liftanlagen sei nur schwer möglich.

Kommentare